Bukarest (ADZ) - Die Chefin der oppositionellen Reformpartei USR, Elena Lasconi, hat am Wochenende bekannt gegeben, dass ihre Partei bei der Allgemeinwahl vom 1. Dezember im Alleingang antreten wird. Bei der Kommunal- sowie Europawahl vom 9. Juni war die USR bekanntlich noch gemeinsam mit den beiden Kleinparteien PMP und „Macht der Rechten“ als Partner in einem Dreierwahlbündnis angetreten, zuzüglich hatte die USR-Spitze in den letzten Wochen auch mit der vom früheren Premier Dacian Cioloș aus der Taufe gehobenen, ebenfalls reformorientierten Kleinpartei REPER in Hinblick auf die Gründung eines möglichst starken Mitte-Rechts-Bündnisses verhandelt. Doch scheinen all diese Verhandlungen krachend gescheitert zu sein – Lasconi zufolge vor allem an den „allzu hohen sowie unzumutbaren Ansprüchen“ der drei Kleinparteien, weswegen die USR den Wahlkampf „entschlossen und aus eigenen Kräften“ angehen werde.
Sowohl Lasconi als auch ihr Amtsvorgänger Cătălin Drulă verrissen zudem PSD und PNL, nachdem beide Koalitionsparteien die USR-Chefin scharf angegriffen bzw. kolportiert hatten, die Bürgermeisterin von Câmpulung stehe längst im Visier der Europäischen Staatsanwaltschaft (EPPO) wegen eines mit EU-Mitteln durchgezogenen Projekts ihrer Stadtverwaltung. Lasconi und Drulă warfen PSD und PNL daraufhin in einer Pressemitteilung vor, die „gleichen Securisten-Methoden“ wie 2019 gegen den damaligen USR-Chef Dan Barna anzuwenden, um Kontrahenten vor den Wahlen mittels Lügenmärchen auszuschalten – doch lasse sie sich keineswegs einschüchtern, stellte Lasconi klar. Die EPPO selbst teilte wenig später mit, dass ihre Vorermittlungen, die infolge einer Anzeige eingeleitet worden seien, einige Privatunternehmen, nicht Bürgermeisterin Lasconi visieren.