Bukarest (ADZ) - Senatspräsident und ALDE-Chef Călin Popescu Tăriceanu hat am Donnerstag nach einer Koalitionssitzung klargestellt, dass „nicht der Außenminister schuld ist“ am Wahldebakel im Ausland, wo die Auslandsrumänen bekanntlich bei der EU-Wahl vom 26. Mai abermals Endlos-Warteschlangen in Kauf nehmen mussten. Er sei kein Anhänger der „Sündenbock-Methode“, fügte Tăriceanu im Hinblick auf das politische Schicksal von Außenminister Teodor Meleşcanu hinzu, während Regierungschefin Viorica Dăncilă sich beeilte klarzustellen, dass Meleşcanus Entlassung einzig dem Koalitionspartner zustehe.
Nur Stunden später gab das Außenministerium das Fazit seiner eigenen Untersuchung bekannt: Dem Ministerium zufolge seien Staatschef Johannis und dessen zeitgleich mit der EU-Wahl angesetztes Referendum über die Justiz, die „vielerorts schlechten Internet-Verbindungen“ sowie angebliche „Fälle von Wahltourismus“, also mit Bussen herbeigebrachte Wähler, schuld. Als potenzielle Lösung schlägt das Auswärtige Amt eine einwöchige Wahlzeit im Ausland vor. Eine Ausweitung der Briefwahl oder Einführung der elektronischen Stimmabgabe lehnt das Außenministerium indes ab.