Bukarest (ADZ) - Seitens des oppositionellen Wahlbündnisses „Geeinte Rechte“ hagelt es diese Tage Hohn und Spott, nachdem die Wahlallianz PSD-PNL ihren Bukarester Spitzenkandidaten Cătălin Cîrstoiu wegen seiner mauen Umfragewerte und zahlreichen Integritätsvorwürfe gegen ihn wie eine heiße Kartoffel fallen ließ und das Oberbürgermeisterrennen nunmehr getrennt, mit eigenen Kandidaten, angehen will. Die „Einheitspartei“ kollabiere, sie habe „ihre Wahlniederlage in der Hauptstadt noch vor Wahlkampfauftakt eingeräumt“, sagte PMP-Chef Eugen Tomac.
USR-Chef Cătălin Drulă rügte indes via Facebook, dass die Koalition mehr als 15 Stunden auf Haarspaltereien aufgewendet habe, während Eurostat zeitgleich Alarm schlug, dass Rumäniens Defizit de facto geschönt sei bzw. 2023 bei sage und schreibe 6,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gelegen habe. Daran erkenne man, wie „kleinlich“ diese „zusammengelegte Partei“ denke, stellte Drulă klar.
Auch der früherere Regierungs- und PNL-Chef Ludovic Orban bescheinigte der Koalition ein „groteskes Spektakel“, dessen einzige positive Auswirkung sei, dass Nicușor Dans Chancen auf eine zweite Amtszeit als Bukarester Oberbürgermeister erheblich gestiegen seien.
Letzterer ließ es sich nicht nehmen, sich seinerseits über die Megapleite der Koalitionspartner zu mokieren: Für die Immobilienmafia stehe eine schwere Entscheidung an – nämlich, wessen Wahlkampf nun als Nächstes zu finanzieren sei, schrieb Dan bei Facebook. Sein Hauptkontrahent im Wahlkampfrennen, der von der Zwergpartei PUSL aufgestellte Populist Cristian Popescu „Piedone“, wertete den Abgang des bisherigen Spitzenkandidaten Cîrstoiu indes als „abgekartetes Spiel“, mit dem die Koalition de facto Nicușor Dan zum Wahlsieg verhelfen wolle.