Bukarest (ADZ) - Der Chef der oppositionellen Reformpartei USR, Cătălin Drulă, hat die Überlegungen der Koalition bezüglich einer potenziellen Zusammenlegung der im Juni anstehenden Europawahl mit der normalerweise im Herbst fälligen Kommunalwahl, die vorgezogen würde, als „Niederträchtigkeit“ bezeichnet – es sei unerhört, dass derlei Pläne überhaupt erörtert würden, wo doch die Europawahl bereits in wenigen Monaten steige. Sollte Regierungschef Marcel Ciolacu (PSD) den Forderungen des liberalen Juniorpartners tatsächlich nachgeben, so wäre dies ein Beschluss, mit dem sich Rumänien de facto „aus den Reihen der zivilisierten Länder“ verabschieden würde, wobei Ciolacu selbst mehr oder minder „im gleichen Boot“ mit dem belarussischen Diktator Alexander Lukaschenko säße. Die USR werde einen derartigen Beschluss, sollte er denn gefasst werden, garantiert auf dem Rechtsweg anfechten, stellte Drulă klar.
Nach eigenen Angaben besteht die PNL auf einer Wahlzusammenlegung vornehmlich aus Spargründen – de facto erhofft sie sich allerdings angesichts ihrer mauen Umfragewerte Wahlvorteile, insbesondere dank einer stärkeren Mobilisierung ihrer mehr als tausend Bürgermeister.