Hermannstadt (ADZ) - Zu 18 Monaten Haft wurde der Unternehmer Ilie Carabulea am Donnerstag vom Obersten Gerichtshof wegen Bestechung und Einflusskauf verurteilt. Er war der Mitangeklagte in dem Verfahren gegen Florin Apostu, den früheren Behördenleiter der Staatsanwaltschaft am Amtsgericht Hermannstadt/Sibiu, der fünf Jahre Freiheitsentzug erhielt. Carabulea, Miteigentümer der Atlassib Holding und Handelsbank Carpatica, trat nach der Urteilsverkündung vom Vorsitz der Bank zurück. Mittlerweile wurde er verhaftet.
Carabulea hat laut Gerichtsakten Apostu zwei Autos zum Gebrauch überlassen und im September 2010 Werkstattleistungen bezahlt, damit er seinen Einfluss geltend macht, einen Termin bei der Generalstaatsanwältin Rumäniens, Laura Codruţa Kövesi, zu besorgen. Der Unternehmer wollte dabei die Generalstaatsanwältin überzeugen, ein Sonderrechtsmittel einzulegen, um eine einheitliche Rechtsprechung der Gerichte in mehreren Verfahren gegen die Firma Atlassib zu erwirken. Beim Gericht in Hermannstadt waren 196 Strafverfahren gegen Firmen von Carabulea registriert, in denen Apostu Urteile zugunsten von Carabulea veranlasst hat. Ilie Carabulea hat ausgehend vom Handel mit Kugellagern, die er Anfang der 1990er in die Türkei fuhr, ein Wirtschaftsimperium aufgebaut. Mit einem Vermögen von geschätzten 200 Millionen Euro befand er sich im Vorjahr auf Rang 28 im Top Forbes der reichsten Rumänen.