Bukarest (ADZ) – In der außerparlamentarischen Kleinpartei PMP brodelt es diese Tage gewaltig: Der letzten März auf einem Parteitag abgewählte Parteivorsitzende Eugen Tomac und dessen Anhänger scheinen bestrebt, den amtierenden PMP-Chef Cristian Diaconescu umgehend abzusetzen. Wie Diaconescu am Donnerstag mitteilte, hat der Flügel um Tomac „für Februar einen außerordentlichen Parteikonvent satzungswidrig einberufen“, auf dem die aktuelle Parteileitung offenbar abgesägt werden soll. Diaconescu sprach von einem „Putschversuch“, was der Tomac-Flügel indes bestreitet – der außerordentliche Konvent sei satzungskonform einberufen worden.
Auslöser der schweren Krise, die zu einer Spaltung der von Altpräsident Traian Băsescu gegründeten Kleinpartei führen könnte, scheint deren geplante Fusion mit den regierenden Liberalen zu sein: Während der gewiefte Diplomat und Politiker Diaconescu von einer überhasteten Fusion abriet und diese erst 2023 durchziehen will, drängt Eugen Tomac zur Eile – Medienberichten zufolge in der Hoffnung, von der PNL im Gegenzug entweder mit einem Spitzenposten beglückt oder bei der Europawahl 2024 aufgestellt zu werden.