Wiesel-Institut fordert Untersuchung zu Legionärs-Feier

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Bukarest (ADZ) – Das Nationale Institut für das Studium des Holocaust in Rumänien „Elie Wiesel“ hat das Innen- und das Öffentlichkeitsministerium in einem offenen Brief aufgefordert, „möglichst zügig“ das öffentliche Event vom vergangenen Sonntag im Wald von Tâncabești, Kreis Ilfov, zu untersuchen, wo sich erneut Dutzende Sympathisanten des Leiters der faschistischen Legionärsbewegung Corneliu Zelea Codreanu am Ort seiner Ermordung vor 87 Jahren versammelt haben. Der selbsternannte Leiter der Bewegung, Șerban Suru, habe einen politischen Diskurs gehalten, Filmaufnahmen deuten auf legionäre Rituale und den Hitlergruß hin, Behörden hätten die Manifestation mit Spezialfahrzeugen begleitet, berichtet Hotnews.ro. 

Obwohl das Gesetz OUG31/2002 Organisationen, Symbole und Handlungen mit faschistischem, legionärem, rassistischem oder xenophobem Charakter sowie den Personenkult um Schuldige an Genozid oder Kriegsverbrechen verbietet, finde die Gedenkfeier seit 1994 jährlich statt. Laut Wiesel-Institut seien zwar in der ersten Hälfte dieses Jahres 14 Personen im Rahmen des genannten Gesetzes angeklagt worden, u. a. auch im Zusammenhang mit der Codreanu-Gedenkfeier 2024. Doch ein Jahr später sei die Lage wie zuvor: „Codreanu-Kult, unter dem Schutz der Gendarmen“. Der von Institutsleiter Alexandru Florian unterzeichnete Brief wurde im Kontext der „Zunahme von Hassrede und extremistischen Manifestationen in der Öffentlichkeit“ verfasst.