Bukarest (ADZ) - Mit Recht vermeldete die Presse am Wochenende eine „Sensation“ bei der Oltchim-Privatisierung: Nachdem sich keiner der von der Regierung in Aussicht gestellten internationalen Großinvestoren an der Auktion beteiligte, ging der Zuschlag an den umstrittenen TV-Moderatoren Dan Diaconescu, Inhaber des Skandalsenders OTV sowie Gründer der „Partei des Volkes - Dan Diaconescu“.
Diaconescu hatte mit 203 Mio. Lei (rund 45 Mio. Euro) für 53 Prozent der Anteile des maroden Chemiewerks das beste Angebot hinterlegt. Er habe ein hohes Angebot unterbreitet, „damit Ponta Geld für Renten und Löhne hat“, tönte Diaconescu. Da seine Medienunternehmen allerdings vor der Insolvenz stehen, befürchten Politiker und Analysten, dass er sich mit seinem Oltchim-Einstieg lediglich eine PR-Farce geleistet hat, um bei den Parlamentswahlen Stimmen einzuheimsen. Premier Ponta drohte ihm offen mit rechtlichen Konequenzen, sollte die Privatisierungssumme nicht binnen zehn Tagen überwiesen werden.
Der Skandalmoderator deutete indes an, dass hinter ihm ein Großkonzern stecke und stellte Oltchim Sofortinvestitionen in Höhe von zwei Mrd. Euro in Aussicht. Am Montag verweigerte Diaconescu jedoch fürs Erste die Unterzeichnung des Privatisierungsvertrags wegen „zahlreicher Mankos“. Danach hieß es für ihn ab zum Gerichtstermin, da gegen ihn schon seit Jahren ein Verfahren wegen Erpressung läuft.