Bukarest (ADZ) - Staatschef Traian Băsescu hat am Montag in mehreren Pressegesprächen hervorgehoben, dass Rumänien sich angesichts der Krim-Krise für Wirtschaftssanktionen gegen Russland ausspricht – dafür werde er sich beim anstehenden Gipfeltreffen der 28 Staats- und Regierungschefs der EU einsetzen, so Băsescu.
Es werde immer offensichtlicher, dass der russische Präsident Wladimir Putin eine Wiederherstellung der Sowjetunion plane – im Schwarzmeerraum gebe es eine Kette von eingefrorenen Konflikten, die wann immer ausbrechen könnten. So etwa könne das Krim-Szenario jederzeit auch in der Nachbarrepublik Moldau und deren abtrünniger Region Transnistrien durchgespielt werden, die seit 1990 von Russland unterstützt wird.
Sollte dieses Szenario eintreten, käme für Rumänien eine militärische Option natürlich nicht in Frage, obwohl man „emotional“ nicht unbeteiligt sein werde, stellte der Staatschef klar. Auch gegenüber der Auslandspresse hob Băsescu hervor, dass die benachbarte Moldau „in großer Gefahr“ schwebt.
Die Warnung des rumänischen Präsidenten dürfte EU- und NATO-Partner spätestens tags darauf hellhörig gemacht haben: Der Oberste Sowjet der Splitterregion Transnistrien forderte am Dienstag den Anschluss an Russland. Wie der Sowjetpräsident in Tiraspol, Mihail Burla, bekannt gab, hat die Legislative ein formelles Ansuchen an die russische Staatsduma gerichtet.