Bukarest (ADZ) - Die wegen der geplanten Schiefergas-Exploration vor Ort bereits angespannte Lage bei Siliştea/Pungeşti, Kreis Vaslui, hat sich am Wochenende erheblich zugespitzt.
Etwa 400 Dorfbewohner und Umweltschützer zerstörten am Samstag Teile der vom US-Konzern Chevron errichteten Umzäunung des Areals; es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Protestlern und Ordnungshütern, wobei letztere zeitweilig Tränengas einsetzten. 22 Personen wurden festgenommen, ein Demonstrant wurde leicht verletzt und umgehend in ein Krankenhaus gebracht. Chevron stellte seine Arbeiten für 24 Stunden ein und erstattete Anzeige wegen Zerstörung von Firmeneigentum, darunter auch etlicher Anlagen.
Der US-Konzern fuhr mit der Aufstellung seiner Bohrsonden am Sonntag fort, nachdem die Gendarmerie das Areal zur „Sondersicherheitszone“ erklärt hatte. Die sich angesichts der Chevron-Tätigkeit abermals mobilisierenden Dorfbewohner mussten indes feststellen, dass sie beim Verlassen ihrer Anwesen regelrechten Verhören und sogar Durchsuchungen unterzogen wurden. Man könne nicht in die Hauptstraße gehen, ohne sich dafür vor den Gendarmen rechtfertigen zu müssen, klagten sie gegenüber der Presseagentur Agerpres.
In Bukarest, Klausenburg/Cluj und Alba Iulia kam es am Sonntag zu Solidaritätskundgebungen mit den Einwohnern von Pungeşti, protestiert wurde auch gegen das Goldprojekt Roşia Montană.