Bukarest (ADZ) - Der Europaparlamentarier und Vorsitzende des Landesrats der Ungarn in Siebenbürgen (CNMT), László Tökés, hat auf einer Pressekonferenz in Neumarkt/Tg. Mureş erklärt, dass Béla Markó, die graue Eminenz der Ungarn, es dem UDMR-Vorsitzenden Hunor Kelemen erlauben müsse, mit den anderen ungarischen politischen Formationen zu verhandeln. Der UDMR müsse auf seinen „Exklusivanspruch“ verzichten.
Auf die Frage, ob es durch die Aufsplitterung in mehrere politische Formationen nicht so weit kommen werde, dass die ungarische Minderheit die Eintrittsschwelle ins Parlament überhaupt nicht schafft, antwortete Tökés, dass eine Kooperation zwischen diesen Formationen erzielt werden müsse.
Dem UDMR bleibe kein anderer Ausweg. Es sei also eine Änderung innerhalb der ungarischen Politik in Rumänien nötig. Die Zeit des Neokommunismus und des Postkommunismus sei vorbei. Den Führern des UDMR seien bisher ihre Ämter in der Regierung wichtiger gewesen.
Vizepremier Béla Markó hat auf diese Anschuldigungen nicht direkt geantwortet, er hat jedoch darauf verwiesen, dass der UDMR die Zusammenlegung der Kommunalwahlen und der Parlamentswahlen akzeptieren würde, wenn man sich vorher über das Wahlsystem fürs Parlament einigt. Für den UDMR sei eine Vertretung im Verhältnis zur Bevölkerungsanzahl wichtig. Die Änderung der Wahlgesetze müsste jedenfalls noch in diesem Herbst erfolgen.