Bukarest (ADZ) - Im sogenannten „Wurst-Prozess“ sind Ex-Agrarminister Decebal Traian Remeş und sein Vorgänger Ioan Mureşan am Montag vom Hohen Kassations- und Gerichtshof zu jeweils drei Jahren Haft verurteilt worden. Ein fünfköpfiges Richtergremium bestätigte das genau vor einem Jahr gefällte Urteil einer dreiköpfigen Richterinstanz des Obersten Gerichts, gegen das die beiden Revision eingelegt hatten.
Das Urteil ist rechtskräftig – beide Verurteilten haben ihre Haftstrafe unverzüglich anzutreten. Gegen die ehemaligen Amtsträger hatte die Antikorruptionsbehörde DNA 2008 Anklage wegen Korruption und Amtsmissbrauchs erhoben.
Laut Anklageschrift hatte der 2007 amtierende Agrarminister Remeş von einem Geschäftsmann, Gheorghe Ciorbă, 15.000 Euro Schmiergeld sowie „eine ordentliche Portion Würste und Schnaps“ gefordert und kassiert, um dessen Baufirma zwei staatliche Aufträge zuzuschieben. Als Mittelsmann war sein Amtsvorgänger Mureşan aufgetreten. Die Ermittler filmten dabei sowohl die Übergabe der 15.000 Euro an Remeş durch Mureşan als auch die Entgegennahme der Lieferung Würste und Schnaps im Wert von 1500 Lei durch Remeş’ Frau.