Zahllose Kommunalpolitiker mit Justizproblemen wiedergewählt

Wähler haben offenbar kein Problem mit Korruptionsvorwürfen

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Bukarest (ADZ) - Rumäniens Wählerinnen und Wähler scheinen von Korruptionsvorwürfen gegen Politiker mittlerweile weitgehend unbeeindruckt – zahlreiche Bürgermeister und Kreisratsvorsitzende mit gravierenden Justizproblemen sind am Sonntag nämlich wiedergewählt worden: In Jassy/Iași etwa wurde Bürgermeister Mihai Chirica (PNL) für eine weitere Amtszeit bestätigt, obwohl er sich in drei Korruptionsverfahren vor Gericht zu verantworten hat. Auch in puncto Kreisratschef erwies sich die Jassyer Wählerschaft gnädig – Amtsinhaber Costel Alexe (PNL) darf sich trotz seiner zwei Gerichtsverfahren wegen Bestechlichkeit und Amtsmissbrauch auf eine weitere Amtszeit freuen. In Konstanza wurde Bürgermeister Vergil Chițac (PNL) im Amt bestätigt, obwohl gegen ihn wegen Korruptionsdelikten ermittelt wird. Auch in Suceava konnte sich Stadtherr Vasile Rîmbu (PSD) trotz seines Prozesses wegen Korruptionsdelikten eine weitere Amtszeit sichern. 

In Otopeni vor den Hauptstadttoren wurde Bürgermeister Silviu Gheorghe (PNL) mit breiter Mehrheit wiedergewählt, obwohl er sich seit 2022 wegen wiederholten Amtsmissbrauchs vor Gericht zu verantworten hat. In Chiajna und Popești Leordeni, zwei unweit von Bukarest gelegene Gemeinden, bleiben deren Bürgermeister Mircea Minea (PNL) bzw. Petre Iacob (PSD) trotz der von den Korruptionsjägern gegen sie erhobenen Vorwürfe über Amtsmissbrauch und Veruntreuung im Amt, während im 3. Hauptstadtbezirk Bezirksbürgermeister Robert Negoiță (PSD) das Wahlrennen haushoch gewann, obwohl gegen ihn drei Korruptionsverfahren laufen.

Auch die Einwohner des Landeskreises Călărași gönnten ihrem Kreisratschef Vasile Iliuță (PSD) eine weitere Amtszeit, obwohl er sich wegen Amtsmissbrauchs und Erpressung vor Gericht zu verantworten hat.