Bukarest (ADZ) – Die Ergebnisse der aufgrund der Pandemie um ein Jahr auf 2022 verschobenen Volkszählung fallen ernüchternd aus. Die Bevölkerung liegt laut den zu Jahresende vorgelegten vorläufigen statistischen Daten noch bei knapp über 19 Millionen Menschen. Das sind mehr als eine Million Bürger weniger als noch beim Zensus von 2011. Ebenfalls um eine Million Menschen nahm die Anzahl der Erwerbspersonen ab. Sie liegt derzeit bei fast 8,2 Millionen, davon ist fast eine halbe Million arbeitslos. Der Bevölkerungsschwund ist laut Statistischem Institut INS in 39 der 42 Landeskreise feststellbar. Ausnahmen sind nur Ilfov, Bistritz-Nassod und Suceava.
Zu bedenken gibt Soziologen vor allem der voranschreitende Alterungsprozess. So sei der Anteil der Menschen im Alter von über 65 Jahren gestiegen: Auf 100 junge Personen entfallen über 120 ältere Menschen. Vor zehn Jahren lagen die beiden Anteile noch fast gleichauf (knapp 102 Senioren auf 100 junge Menschen). Auch die sogenannte demografische Abhängigkeitsquote entwickelte sich negativ. Hingen 2011 noch 47 Kinder und Ältere von 100 Erwachsenen ab, sind es jetzt schon mehr als 55 Personen außerhalb des Erwerbsalters.
Einziger Lichtblick ist der Bildungsstand. Der Anteil der Gymnasiumsabsolventen stieg in den letzten zehn Jahren von 37 Prozent um über sechs Prozentpunkte. Auch die Anzahl der Menschen mit tertiärer Bildung nahm um vier Prozentpunkte auf 16 Prozent zu. Die Anzahl der Analphabeten fiel hingegen von rund 245.000 auf 143.000 Personen.
Die deutsche Minderheit zählt fast 23.000 Personen. 2011 hatten sich noch 36.000 als Rumäniendeutsche identifiziert. Erkenntnisse zur Volkszugehörigkeit lagen aber nur für 16,6 Millionen Menschen vor, so das INS.