Bukarest (ADZ) – Korruptionsskandal in der rumänischen Justiz: Zwei Richterinnen eines Bukarester Amtsgerichts sitzen seit Freitag in U-Haft, nachdem sie tags davor zusammen mit weiteren Komplizen wegen des Verdachts auf Bestechlichkeit, Einflussnahme und Manipulation des elektronischen Zuteilungssystems der Gerichtsverfahren festgenommen wurden.
Laut Ermittlern der Antikorruptionsbehörde DNA stellen die Richterinnen Antonela Costache und Viorica Dinu eine regelrechte „Sozialgefahr“ dar, weshalb auch die U-Haft gefordert wurde. Costache und Dinu sollen vom Bruder des unter Strafanklage stehenden halbseidenen Geschäftsmannes Dinel Nu]u Staicu insgesamt 150.000 Euro kassiert haben, damit letzterer aus der U-Haft entlassen wird.
Mithilfe des Gerichtsschreibers Sorin Vasilescu wurde das elektronische Zuteilungssystem der Gerichtsfälle manipuliert, damit Staicus Strafverfahren einem Richtergremium, dem mindestens eine der beiden Frauen angehörte, zufällt. Auch der Strafakte etlicher Bukarester Unterweltclans – wie etwa die Gangs Duduianu und Cămătaru – nahmen sich die beiden der Großkorruption bezichtigten Richterinnen an.
Viorica Dinu gehörte zudem der Richterinstanz an, die im Strafverfahren gegen den umstrittenen Politiker und Unternehmer Dan Voiculescu zu urteilen hat und überdies am Montag, dem 18. März, über die vorzeitige Entlassung des Häftlings Adrian Năstase entscheiden soll.