Bukarest - Wegen illegaler Parteienfinanzierung ist der frühere Ministerpräsident Adrian Năstase (2000-2004) verurteilt worden. Das Oberste Gericht sprach den prominenten PSD-Politiker am Montag schuldig, er soll für zwei Jahren ins Gefängnis. Allerdings ist das Urteil bisher nicht rechtskräftig. N²stase will es vor einer anderen Kammer des Obersten Gerichts anfechten. Er bezeichnete den Prozess als politisch motiviert.
Es ist das erste derartige Urteil gegen einen Ex-Regierungschef in Rumänien.
Laut Anklage soll Năstase 2004 eine Sammelaktion für Wahlkampfgelder als Tagung getarnt haben. Das Geld soll damals in Form von Teilnahmegebühren von Firmen geflossen sein. Die 1,6 Millionen Euro, die dabei zusammenkamen, seien an eine Năstase nahestehende Dienstleistungsfirma gegangen, so der Befund der Ermittler.
Gegen Năstase läuft ein weiteres Verfahren im Zusammenhang mit Korruption bei einem Immobilienkauf. In einem dritten Fall wurde er im Dezember freigesprochen. Er war beschuldigt worden, den Besitz von 400.000 US-Dollar nicht rechtfertigen zu können.
Năstase behauptete, das Geld stamme aus einer Erbschaft von einer Tante seiner Frau. Jene „Tante Tamara“ hatte allerdings laut Presseberichten bis zu ihrem Tod sehr bescheiden gelebt.
Der jetzige PSD-Chef Victor Ponta erklärte, seiner Meinung nach sei Adrian Năstase unschuldig und er stehe nach wie vor zu ihm. (dpa/ADZ)