Bukarest (ADZ) – Die Antikorruptionsbehörde DNA hat am Wochenende bekannt gegeben, zwei strafrechtliche Ermittlungsverfahren gegen den bei der jüngsten Kommunalwahl abgewählten Bürgermeister des ersten Hauptstadtbezirks, Daniel Tudorache (PSD), wegen des dringenden Verdachts auf Einflussnahme und Geldwäsche eingeleitet zu haben. Tudorache, der bei Parlamentswahl vom 6. Dezember für die Abgeordnetenkammer antreten will, war von der DNA in der Nacht auf Samstag mehr als 10 Stunden lang verhört worden; die Behörde teilte anschließend mit, in seinem Fall eine Kaution von einer Million Euro fordern zu wollen.
Konkret ermitteln die Korruptionsjäger wegen des Verdachts auf systematische Bestechungsannahme und Geldwäsche, derer sich der PSD-Politiker sowohl als Bezirksbürgermeister als auch davor, als Parlamentarier, schuldig gemacht haben soll. Tudorache, der laut Vermögenserklärungen über keinerlei Eigentum, ja nicht einmal über Bankkonten verfügt, soll de facto mehrere Immobilien, Luxus-Pkws, Diamanten, sonstigen teuren Schmuck, Anteile an einem Fußballclub u.v.a. besitzen, formal jedoch seine offenbar nur zum Schein geschiedene Ex-Frau sowie seine frühere Haushaltshilfe als deren Eigentümer ausgewiesen haben. Gegen beide Frauen wird nun ebenfalls ermittelt.
Der 56-Jährige beteuerte am Wochenende via Facebook aber-mals seine Unschuld, teilte jedoch auch mit, seine Parteimitgliedschaft angesichts der „jüngsten Vorfälle“ ruhen lassen zu wollen, da er „die realen Chancen“ der PSD, „diese Parlamentswahl zu gewinnen“, nicht schmälern wolle. Ob er angesichts der schweren gegen ihnen erhobenen Korruptionsvorwürfe noch bei der Parlamentswahl vom 6. Dezember antritt oder den Schritt zurück vorzieht, behielt Tudorache vorerst für sich.