Zwei Tote und 56 Verletzte nach Horror-Explosionen in Crevedia

Zwölf Brandopfer zur Behandlung ins Ausland ausgeflogen

Insgesamt 58 Opfer – darunter zwei Tote und 12 Verletzte in kritischem Zustand bzw. drei Fälle mit Verbrennungen von über 80 Prozent der Körperoberfläche – hat die Tragödie vom Samstagabend in Crevedia bislang gefordert. 43 der Opfer seien laut Katastrophenschutzchef Raed Arafat Feuerwehrleute, Polizisten und Gendarmen. Im Bild: Einsatzkräfte evakuieren die Verletzten aus der Gefahrenzone. Foto: Inquam Photos / Octav Ganea

Crevedia/Bukarest (ADZ) - Bei einer Reihe von Explosionen in einer Flüssiggas-Tankstelle in Crevedia vor den Hauptstadttoren sind am Samstagabend eine Person ums Leben gekommen und weitere 56 zum Teil schwer verletzt worden. Das Opfer hatte einen Herzinfarkt erlitten, nachdem er seine Ehefrau mit schwersten Brandverletzungen auf mehr als 95 Prozent der Körperoberfläche sah, und konnte trotz  Wiederbelebungsversuchen nicht mehr gerettet werden. Die Frau selbst erlag am Sonntag ihren schweren Verletzungen.

Die meisten Verletzten, insge-samt 43, sind nach Angaben von Katastrophenschutzchef Raed Arafat Feuerwehrleute, Polizisten und Gendarmen, die während des Großeinsatzes von der Explosion eines LPG-Tanklasters erfasst wurden. Bei der Explosion wurden zudem acht  anrainende Häuser komplett und weitere elf teilweise zerstört – glücklicherweise hatte der Katastrophenschutz davor in einem Umkreis von 750 Metern rund 3000 Einwohner evakuieren lassen. Die Feuerwehr setzte bei dem wegen mehrerer LPG-Tanklaster vor Ort äußerst schwierigen Löscheinsatz zwar Löschroboter ein, doch waren die Einsatzkräfte selbst in rund 100 Metern Entfernung von der Druckwelle der zweiten Explosion erfasst worden, sagte Arafat.

Die Regierung richtete noch in der Nacht auf Sonntag einen Krisenstab ein, Premierminister Marcel Ciolacu (PSD) teilte anschließend mit, dass Rumänien für die Schwerbrandverletzten den Zivilschutzmechanismus der EU aktiviert hat. Vier Brandopfer wurden noch in der gleichen Nacht nach Italien und Belgien ausgeflogen, weitere acht im Laufe des Tages sowie in der Nacht auf Montag nach Deutschland, Österreich und Norwegen. 

Hunderte Bukarester beeilten sich am Sonntag, einem Appell der Notkrankenhäuser Folge zu leisten und Blut zu spenden.