Genau vor 16 Jahren, im Mai 2000, wurde die Kronstädter SKV-Sektion wieder gegründet. Unsere Hauptaufgabe war, die alte SKV-Tradition wieder ins Öffentliche zu bringen. Und, zurückblickend auf die vergangenen 16 Jahre, kann man doch zufrieden mit dem Geleisteten sein, auch wenn es etwas bescheiden ist. Schon bei der Neugründung waren wir über 70 Teilnehmer und nebenbei gesagt bin ich die erste Eingeschriebene, mit dem Mitgliedausweis nr. 1. Anfangs war unsere Hauptaufgabe, den Bergtourismus in unseren Bergen zu fördern und bekannt zu machen. Die zahlreichen Wandertouren wurden auch schriftlich aufgezeichnet, sowohl in der Karpatenrundschau, wo wöchentlich und jahrelang die Rubrik „Wandern am Wochenende“ erschien, wie auch in den 10 Jahrbüchern, die unsere Sektion bis 2010 durch meinen ganz persönlichen Einsatz zweisprachig erschienen ließ. Und wenn ich eine Statistik aufstellen würde, war ich bei rund 75% der Wandertouren Ausflugsleiter und Verantwortliche für die Wandergruppe.
Was für unsere Sektion von großer Bedeutung war: wir hatten eine große und sehr aktive Jugendgruppe unter der Leitung von Lothar Schullerus. Leider sind mit den Jahren unsere „Küken“ flüge geworden und in alle Teile der Welt ausgeflogen. Für uns ist es ein großer Verlust, denn eine richtige aktive Jugendgruppe, die sich mit den Interessen der Sektion verbunden fühlt, mit Mitgliedern zwischen 20 und 40 Jahren, kam nicht mehr zustande. In all diesen Jahren war ich ein sehr aktives Mitglied unserer Sektion, und obwohl ich im Vorstand war, habe ich mich nicht als „leitende Person“ angesehen, denn Vorsitzende war ich nur in den letzten zwei Jahren. An allen Aktivitäten der Sektion habe ich tätig und tatkräftig mitgemacht, ob als Ausflugsleiter, Bergführer für ausländische Wandergruppen, Arbeitseinsatz bei der Hütte, Schriftführer, Müllbeseitigung, Herausgabe des Jahrbuches, Mitarbeit mit anderen touristischen Vereinen, Sommerlager, Wettbewerbe usw. Ich habe mich vor keiner Arbeit zurückgehalten und habe immer und überall die Sektion Kronstadt ehrenhaft vertreten.
Dass unsere Mitgliederzahl gesunken ist, kann man als natürlichen Prozess ansehen. Denn erstens ist die Jugendgruppe weg und die zahlreichen Mitglieder ausländischer Unternehmen, die in Bukarest tätig waren, sind auch alle heimgefahren. Leider gab es auch einige Todesfälle und auch Fälle von Personen, die „vergessen“ haben, ihren Mitgliedsbeitrag zu zahlen. Trotzdem sind wir immer noch die größte und aktivste Sektion des Vereins. Dass die Zusammenarbeit mit den anderen Sektionen nicht sehr klappt, ist traurig, aber leider eine Wahrheit. Was die Hütte betrifft, die im Besitz der Kronstädter Sektion ist, enthalte ich mich einer Erklärung, nur eines muss gesagt sein: Rolf Truetsch als Hüttenwart hat aus einem verfallenen Bau ein Meisterwerk geschaffen. Es wurde von früh morgens bis spät abends gearbeitet, um alles auf den heutigen Standard zu bringen. Noch überschreiten die Reparaturkosten den Wert des Mietvertrages. Wir sind noch nicht in der Lage, den Verein für seine Projekte und Vorhaben materiell zu unterstützen, denn nicht die „Julius Römer“-Hütte muss laut Gesetz den Verein materiell unterstützen, sondern die Sektion Kronstadt, was aber vorläufig materiell nicht möglich ist.
Ebenfalls muss erwähnt werden, dass unsere Mitarbeit an diesen Projekten nicht erwünscht ist. Wir haben unsere Hilfe immer angeboten, wurden aber abgewiesen. Diese Situation hat auch zu Unzufriedenheit zwischen unserer Sektion, dem Kronstädter- und dem Siebenbürgenforum geführt. Wir haben immer wieder versucht, ein gegenseitiges Verständnis und eine Zusammenarbeit möglich zu machen, aber es gab dauernd Widersprüche und vieles muss noch geklärt werden. Nun komme ich zu den Wahlen zurück. Dass nicht alles in diesen Jahren fehlerlos abgelaufen ist, kann nicht einer einzigen Person zugeschrieben werden. Unser Kollege, Sekretär und technischer Direktor des Vereins stellte sich als zukünftiger Vorsitzender und sein Arbeitsteam vor. Dabei wurde ich persönlich für all die nicht erreichten Ziele des Vereins beschuldigt. Das führte dazu, dass zwei von ihm vorgeschlagene Personen sich zurückzogen und unser Team mehrstimmig für die nächsten vier Jahre gewählt wurde. Von den fünf Mitarbeitern ist nur einer neu, aber für all unsere Vorhaben einsatzbereit. Ich wollte die Versammlung mit einem Glückwunsch zu unserem 16jährigen Geburtstag abschließen, leider kam es aber nicht dazu. Ich schließe aber mit dem so schönen Gruß „Berg heil“ und wünsche dem SKV Kronstadt viel Erfolg für die Zukunft.
Christel Berbec