Vieles was fürs Deutsche Forum eigen war, ist über Nacht als Corona-Kollateralschaden ausgefallen. Kulturveranstaltungen sind nicht möglich, Vorträge werden abgesagt, Sitzungen verschoben, der Handarbeitskreis geht frühzeitig in die Ferien. Das Forum musste als Treffpunkt seiner Mitglieder und Freunde eine Auszeit nehmen, selbst wenn seine Tore nicht geschlossen sind.
Kirche und Schule sind ebenfalls betroffen. Gottesdienste waren zunächst online zu verfolgen, sind in einer nächsten Etappe im Freien, mit Wahrung des Sicherheitsabstandes, abzuhalten. Das Gemeindeleben ist stark eingeschränkt. Gemeinsames Singen ist wegen erhöhter Ansteckungsgefahr gefährlich geworden. Gruppen-Ausfahrten müssen noch auf sich warten lassen. In der Schule sind nun Prüfungen unter Sonderumständen angesagt. Bis das neue Schuljahr anfängt, muss vieles umgestellt, vielleicht sogar improvisiert werden.
Gesundheitsschutz hat Vorrang. Man geht wort-wörtlich auf Distanz; gemeinsame Tätigkeiten sind zu meiden. Gemeinschaft und Zusammenhalt, Werte die für jede Minderheit überlebenswichtig sind, mussten zunächst verinnerlicht werden und viel diskreter zum Ausdruck kommen. Zum Beispiel wenn es um unsere älteren Mitbürger geht. Manches was die Behörden für sie mit den besten Absichten beschlossen haben, sieht eher nach Gängelung aus. Diese „Risikogruppe“ verdient, jetzt erst recht, unsere Achtung und Aufmerksamkeit. Sie sollte nicht zum unlösbaren Problem werden und ins Abseits gestellt werden. Internet und soziale Medien gewinnen an Bedeutung. Teilnehmer von nah und fern können sich über Video-Zuschaltungen hören, sehen, beraten, austauschen. Leider sind ältere Generationen nicht immer in der Lage, dabei voll mitzuhalten, einfach weil sie nicht über die notwendige Ausrüstung und die damit verbundenen technischen Kenntnisse verfügen.
Video-Konferenzen könnten vielleicht, falls die bis 1. Juni bestehenden Beschränkungen erneut in Kraft treten, fürs Forum als Alternative für die aufgeschobenen Sitzungen in Frage kommen. Anzunehmen ist, dass sich auch Stimmen melden werden, die da-rauf hinweisen, in den eigenen Satzungen sei so was nicht vorgesehen.
„Alles wird besser werden!“ Dieser jetzt oft zitierte Spruch unterm Regenbogen will Hoffnung vermitteln, zu Geduld mahnen. Abwarten und durchhalten, heißt es, selbst wenn Ungeduld, Unsicherheit und Unmut bei vielen zunehmen, die wegen dem neuen Virus mehr oder weniger zu verlieren haben (von Unterhaltung bis Geld).
Endlich wieder mal ins Restaurant gehen, steht für einen entscheidenden Schritt in Richtung Normalität. Gut essen und sich dabei mit lieben Freunden treffen, wird sehr vermisst. Ähnlich dürfte es für die treusten Forumsmitglieder auch mit der Wiederaufnahme der üblichen Forumstätigkeiten stehen. Hoffentlich sind ein ungestörtes und sicheres Zusammensein und ein längst fälliges Wiedersehen bald wieder möglich.