Vor 150 Jahren am 1. Juni 1873 traf der erste Eisenbahnzug auf den Kronstädter Bahnhof aus Richtung Schäßburg ein. Noch 1868 hatte der ungarische Staat mit massiven Investitionen im Bau der Eisenbahninfrastruktur begonnen, die zur Modernisierung des Verkehrs sowohl des Personen- als auch Warentransportes beitragen sollten, was auch erzielt wurde. Für die 128 km benötigte es anfangs sechs Stunden, um ans Ziel zu gelangen. Auch gab es bei der Jungfernfahrt einen Zwischenfall, ein Waggon ist bei der Altbrücke bei Racoș entgleist, doch konnte dieser schnell wieder aufs Gleis gehoben werden. Die Fahrzeiten nahmen mit der Zeit ab. 1929 benötigte der schnellste Eisenbahnzug für die Strecke zwei Stunden und 28 Minuten. Die Fahrtzeit wurde nach zehn Jahren auf eine Stunde und 55 Minuten reduziert. Mit der Modernisierung beson-ders durch den Ersatz der Dampf- durch Diesellokomotiven, der Einführung der Elektrifizierung (25 kV) und der Elektrolokomotiven benötigten die Eisenbahnzüge abhängig von deren Kategorie als Personen- oder Lastzüge nur noch eine Stunde und 35 Minuten, um von Schäßburg bis Kronstadt die Strecke zu meistern. Doch die Infrastruktur, besonders durch die Abnutzung der Gleise, der Fahrdämme, die nicht mehr die nötige Sicherheit boten, der veralteten Baustruktur der Bahnhöfe, der Unsicherheit der vier Tunnels auf dieser Strecke, bedurften der Modernisierung und Konsolidierung. Vor allem auch, da die Strecke Teil des europäischen Eisenbahnkorridors IV., Rhein – Donau ist. Die im Land befindlichen Abschnitte wurden bisher zum Teil modernisiert. Das ist der Fall von Konstanza bis Bukarest und weiter bis Predeal, wo der Verkehr auch mit 160 km/h durchgeführt werden kann, wie auch die Strecke Teiuș – Coșlariu und bis zur westlichen Grenze. Die Finanzierung wird durch europäische Mittel getragen und beträgt vier Milliarden Euro.
Die Arbeiten auf genannter Strecke zwischen Kronstadt und Schäßburg sind in Verzug geraten. Somit werden diese nicht 2024, sondern erst 2026 abgeschlossen werden können. Die Strecke wurde in drei Abschnitte aufgeteilt auf denen die Arbeiten vorgenommen werden. Der erste Abschnitt befindet sich zwischen Kronstadt und Apa]a, der zweite von da bis Katzendorf, der dritte ist zwischen Katzendorf und Schäßburg. Besondere Probleme hat der Bau der vier Tunnels je zwei auf dem Doppelgleis aufgeworfen. Erst in diesen Tagen ist die erste Tunnelbaumaschine eingetroffen. Insgesamt werden die Tunnel 24 km Länge messen. Doch benötigt es weitere drei Tunnelbaumaschinen, die sich je 15 Meter pro Tag durch die Berge vorarbeiten.
Die Rumänische Eisenbahngesellschaft CFR SA hat den Vertrag für die gesamten Modernisierungs- und Konsolidierungsarbeiten mit der Firmenvereinigung RailWorks unterzeichnet, der Alstom Transport, Aktor Technical Societe Anonyme, Arcada Company, Euro Construct Trading 98 SRL angehören. Auf der gesamten Strecke werden Modernisierungen auch in den Bahnhöfen durch die Einführung neuer Stellwerke, Signale und Bahnhofsgebäude vorgenommen. Wegen der laufenden Arbeiten, die mit großer Verspätung aufgenommen wurden, ist laut dem neuen Kursbuch, das im Dezember l. J. von der Rumänischen Eisenbahngesellschaft eingeführt wird, eine Verkürzung der Fahrtzeit von ganzen ... 15 Minuten vorgesehen. Doch schließlich wird nach Abschluss der Arbeiten auch im rumänischen Teil der Verkehr auf dem Eisenbahnkorridor IV, so wie betont, mit bis zu 160 km/h stattfinden können. In diesen Tagen unternahm Sorin Grindeanu, Minister für Transportwesen, eine Kontrolle auf den Baustellen.
Doch um der langandauernden Anreise per Eisenbahn auszuweichen, benutzte er den Hubschrauber. Unzufrieden zeigte er sich über die Verlängerung der Fertigstellung des Projektes, obwohl die Eisenbahnstrecke kürzer ausfallen wird, wobei CFR wie betont, den Abschluss erst für 2026 sieht.