Der Fotowettbewerb, der jährlich vom Deutschen Jugendforum Kronstadt veranstaltet wird, hatte in diesem Jahr Burzenländer Thematik. In der Ausschreibung ging es um Stichwörter wie „Deutscher Orden“, „Burgen“, „Verteidigung“, „Kirche“, „Mittelalter“ oder um „Wurzeln&Zukunft“, „Heimat“ und „Multikulti“.
Das Jugendforum hatte sich vorgenommen, mit dem Wettbewerb „Burzenland-GeschichteN“ einen Beitrag zur Gestaltung des Jubiläumsjahres zu leisten. Dabei ist die Überschrift ein Wortspiel: ausgehend von der „Geschichte“ sollten persönliche, subjektive, fantasievolle „Geschichten“ fotografiert werden, kurzum, die Lichtbilder sollten nicht rein dokumentarisch, sondern narrativ werden, so die Ausschreibung.
Seit dem 17. Oktober können nun in der Kronstädter Tuchmacherbastei (Bastionul Postăvarilor) die besten 20 Teilnehmerfotos gesehen werden, selektiert von den Juroren Terezia Simon, Diana Mehedinţu, Christian Binder und Dan Mălureanu. Letzterer hatte als Jurypräsident auch das Konzept der Ausstellung vorgeschlagen: die Fotos wurden auf altem Papier gedruckt und mit Magneten an die Metallwand des inneren Turms befestigt.
„Eine ausgefallene Idee, die ihren Reiz hat“, so ein Besucherkommentar anlässlich der Vernissage. Die besten drei Arbeiten wurden am 17. Oktober preisgekrönt: wie bei den ersten zwei Auflagen des Wettbewerbs, hatte auch jetzt der Deutsche Wirtschaftsklub Kronstadt die Geldpreise zur Verfügung gestellt, während das Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt die technischen Kosten der Ausstellung finanziert hatte.
Die Vernissage bot auch die Gelegenheit, sich im Rückblick an die bisherigen Auflagen zu erinnern: der erste Fotowettbewerb des Jugendforums, „Kronstadt – verborgene Schätze“ (2009), hatte junge Fotografen eingeladen, ihre Stadt aus einer neuen Perspektive zu entdecken. Im vergangenen Jahr ging es um „Wahrnehmungsunterschiede“, um Subjektivität und Kunstfotografie.
Heuer hat die Burzenland-Ausstellung auch einen Gastfotografen, dessen Arbeiten in den beiden oberen Etagen der Tuchmacherbastei zu sehen sind. Eduard Reinhold Baak hätte gerne am Wettbewerb teilgenommen, hatte aber die Altersgrenze von 35 Jahren unlängst überschritten. Er ist im Bereich Computergrafik tätig und stellt als Hobbyfotograf in der Zinnenstadt regelmäßig seine Lichtbilder aus, deren Schwerpunkt in der Architekturfotografie vor allem siebenbürgisch-sächsischer Kirchenburgen liegt.