Während die Mehrheit der Schüler hierzulande die Gedanken schon auf die bevorstehenden Sommerferien ausgerichtet hatte – mit vielen Plänen für die nun kommende „endlich freie Zeit!”, haben sich die Kinder von Canzonetta auf ein besonderes Ereignis vorbereitet: auf das diesjährige Percussions-Workshop, vom 15 bis zum 23. Juni, mit dem hochkarätigen Vibrafonisten Alexandru Anastasiu vom Bukarester Rundfunkorchester.
Für die Mitglieder von Canzonetta ist es das zweite Mal, dass Alexandru Anastasiu in seinem vollen Terminkalender „gesucht… und gefunden” hat und somit eine im Vorjahr begonnene, auf Gegenseitigkeit beruhende schöne Freundschaft fortgeführt werden konnte.
Am Nachmittag des 14. Juni wurden die vielen Instrumente des Ensembles mit Hilfe einiger beherzt-motorisierter Väter nach Rosenau transportiert, wo an diesem und dem folgenden Wochenende Familie Acker gastfreundlich das große Tor ihres Hauses für die zahlreiche Canzonetta-Schar und ihre Gäste geöffnet hat.
Ein frohes Wiedersehen mit Alex Anastasiu! Andererseits große Neugierde bei den neuen Ensemble-Mitgliedern, die Alex und seine beachtliche Kunst beim Vibrafonspiel im Vorjahr noch nicht erlebt hatten.
Sonnige Tage, Blumen, frische Luft, Katzen, Hunde, Ballspiele und Tischtennis im Freien; Gruppen-Foto-Session mit dem Berufsfotografen Cătălin Stoia, Vater des schon langjährigen Canzonettisten Martin.
Als sehr willkommener Gast für eine amüsante Unterbrechung: Pfarrer Christian Reich präsentiert den Kindern verschiedene Zauberkunststücke.
Es wird bestens für das leibliche Wohl der Teilnehmer gesorgt. Für diese nicht ganz leichte Aufgabe verantworten dankenswerterweise die Chorkinder-Mamas Rădulescu, Lăcătuş, Badea und Simion.
Seit mehreren Jahren schon treuer Mitarbeiter des Ensembles, war bei dem Music-Camp auch der Pianist Alexandru Buretea anwesend, eine wertvolle Unterstützung für die Workshop-Leiter Ingeborg Acker und Alex Anastasiu.
Und zu alledem: frohe Kinder mit erstaunlichem Enthusiasmus (d.h.: Jeder will jeden mit seinem Können übertreffen!) und mit viel Freude am gemeinsamen Musizieren. Es wird eine intensive Probenarbeit unter positivem Vorzeichen von aufbauender Atmosphäre eines echten Music-Camps. Leider war diese schöne Zeit in Rosenau viel zu kurz.
Aus objektiven Gründen (es stand noch die letzte Schulwoche an) musste das Workshop beginnend von Montag, dem 17. Juni, nach Kronstadt verlegt werden, in den üblichen Canzonetta-Probesaal, den „Gemeinderaum” neben der Schwarzen Kirche.
In den folgenden Tagen vermehrte sich die musizierende Schar zunehmend, die Musikstücke erhielten mehr und mehr Klang beim Eintreffen von Michael Acker (Kontrabass, E-Bass), Robert Erdös (Percussion), Petra Acker (Vokalsolo, Percussion). Nicht zuletzt muss in diesem Kontext das Schauspieler-Ehepaar Georgiana und Stefan Ion erwähnt werden, die zum Gesamtkonzept des Percussions-Workshops mit anschließendem Konzert Beachtliches beigetragen haben. Als ehemaliges treues Mitglied von Canzonetta kommt Georgiana nach ihren Studienjahren nun zum Ensemble zurück. Sie ist bei den Canzonetta-Kindern sehr beliebt. Mit sprühendem Optimismus und viel Freude an ihrem Tun macht sie wöchentlich mit der jetzigen Canzonetta-Generation Konzentrations-und Lockerungsübungen, erarbeitet kleine Bühnenbewegungen etc. Stefan bringt zum Wohle des Kinder-Ensembles auch sein Können ein: als guter Gitarrist leitet er eine Gitarrengruppe, bestehend aus mehreren Jungs von Canzonetta.
Diese Junitage brodeln mit hohen Außentemperaturen. Richtige Hitze!
Wie angenehm es nun im Gemeinderaum ist, wo die jungen „Künstler” ihre Kreativität entfalten! Hinter den Kulissen dieses Geschehens sind einige sehr engagierte Eltern weiterhin emsig damit beschäftigt, überall dort ehrenamtlich einzuspringen und mitzuhelfen, wo Not am Mann ist. Im Folgenden möchte ich ihnen im Namen aller Workshop-Teilnehmer herzlichen Dank aussprechen sowie all jenen danken, die bei der Vorbereitung (Verpflegung bei den Proben, Ausarbeitung des Konzertplakats und Verteilung der Flyer, Vibrafon-Transport usw.) und beim eigentlichen Konzert mitgeholfen haben sowie jenen die nach dem Eröffnungskonzert in Rosenau ein gemeinsames Picknick organisiert haben.
Am Donnerstag, dem 20. Juni hat Canzonetta in der Schwarzen Kirche an einem Festgottesdienst der Honterus-Schule zum Abschluss des Schuljahres teilgenommen, um sich anschließend auf das folgende große Event zu konzentrieren: Dem Kinder-und Jugend-Ensemble der Honterusgemeinde Kronstadt und seinen Gästen ist am Samstag, den 22. Juni, die große Freude und Ehre zuteil geworden, das Eröffnungskonzert der vierten Auflage des „Bartholomäer Konzertsommers” zu bestreiten, deren Initiator der Organist Paul Cristian ist.
Hübsche Kinder, festlich gekleidet, Vorfreude, große Aufregung allerseits und der Versuch, das aufsteigende Lampenfieber zu unterdrücken… „da sind so viele Leute im Publikum…!”, der große Kirchenraum wird fast zu eng, eine der anwesenden Mamas hat gezählt und bei etwa 270 Personen aufgehört, weiter zu zählen…
Vielen Dank an Frau Carmen Elisabeth Puchianu und Herrn Stadtpfarrer Christian Plajer für die einleitenden Grußworte vor Beginn des Konzertes.
Ja, und dann haben sie musiziert: kleine und große Künstler in harmonischer Gemeinschaft. Es erklangen Werke von Carl Orff, G.Ph.Telemann, A. Corelli, G. Torelli, G. G. Gastoldi – gleichermaßen die große Freude der jungen und sehr jungen Interpreten ausstrahlend wie auch der kurze Querschnitt durch internationale Volks-und volkstümliche Musik – deren Höhepunkt wohl die sehr eigenwillige, gar nicht leichte Komposition im 7/8-Rhythmus von Alexandru Anastasiu „Back to Sofia” war. Weiterhin durfte das Publikum sich innerhalb dieses Konzertes auch an der hohen Kunst der freien Improvisation ergötzen: Alexandru Anastasiu am Vibrafon und Petra in ihren Vokalsoli wetteiferten darin mit Michael am Kontrabass oder E-Bass und Robert mit seinen Kongas und Bongos und natürlich nicht zuletzt mit Alexandru Buretea am Klavier.
Das Publikum konnte ein erfreuliches, überraschend neues Konzept des Konzertaufbaus miterleben, wobei die offensichtliche Freude am Musizieren dieser Kinder durch dezente rhythmische Bewegungen unterstrichen wurde und somit noch besser zur Geltung kam. Ich habe die Darbietungen innerhalb dieses Konzertes mit tiefen Gefühlsregungen in rasant steigendem „crescendo” verfolgt. Und es ist mir schwer gefallen, die Bitte der Bartholomäer Gastgeber einzuhalten, um lautstarkes Applaudieren bis zum Ende des Konzertes aufzuschieben!
Die Canzonetta-Kinder und ihre Gäste haben dieses ehrfürchtige und zugleich älteste Gotteshaus von Kronstadt mit ihrer Freude außergewöhnlich festlich geschmückt. Sie haben mit ihrer Musik ein wunderbares Gotteslob angestimmt und Ihm damit Ehre erwiesen. Das Publikum hat seinerseits von ganzem Herzen gedankt: Der lang anhaltende Applaus hat die Wertschätzung der Anwesenden für die Leistung der beteiligten Künstler – nicht zuletzt auch für die Leistung der Kinder unter der Leitung von Ingeborg Acker – bestens zum Ausdruck gebracht.