Wie kann in Deutschland verstärkt für Siebenbürgen als Reisedestination geworben werden? Was für Reisen sind empfehlenswert? Antworten finden auf diese Fragen – das war der Zweck einer Pressereise die das Rumänische Verbindungsbüro der L-Bank, Staatsbank für Baden-Württemberg, (Leiter: Martin Rill) auf Initiative von Prof. Dr. Manfred Schmitz-Kaiser, stellvertretender Vorsitzender der L-Bank und Honorarkonsul Rumäniens in Baden-Württemberg, für eine Gruppe bekannter deutscher Reisejournalisten zwischen dem 23. und dem 26. Oktober in Siebenbürgen organisiert hatte. Nach Hermannstadt wurden bekannte oder auch weniger bekannte Reiseziele besucht wie z. B. Birthälm, Reichesdorf, Großkopisch, Malmkrog, Schäßburg, Deutsch-Weißkirch und Honigberg. Am Donnerstagabend folgte eine Gesprächsrunde mit Vertretern der Kronstädter Kreisbehörden sowie mit Emanuel Cernat, Direktor im rumänischen Tourismusministerium, zuständig für Förderstrategien. Anwesend waren auch der Kronstädter Stadtpfarrer Christian Plajer und Carmen Schuster die, wie die KR bereits berichtete, in der Werbe-Kampagne für siebenbürgische Kirchenburgen „Entdecke die Seele Siebenbürgens“ impliziert sind, sowie Caroline Fernolend und Hermann Kurmes, zwei bekannte Namen für die Rettung und nachhaltige Entwicklung siebenbürgisch-sächsischer Dörfer bzw. für Entwicklung und Förderung des Ökotourismus in Rumänien.
Das Land insgesamt habe mit einem ernsten Imageproblem in Deutschland zu kämpfen. Die konventionelle Werbung komme dagegen nicht auf, selbst eine durchaus bessere Öffentlichkeitsarbeit als bisher in den digitalen Medien könne kurzfristig nicht viel an diesen Tatsachen ändern. Dabei habe Rumänien so viel zu bieten: eine einmalig vielfältige Landschaft, idyllische Dörfer, wo man z. B. noch auf eine Köhlerei stoßen kann (was in Deutschland längst verschwunden ist), Kirchenburgen „die Geschichte bedeuten, aber auch mit Geschichten verbunden werden können“ so Peter Miroschnikoff, langjähriger ARD-Korrespondent für Mittel- und Südosteuropa).
Dieses andere Rumänien zu entdecken, das sich vom leider gängigen, negativ belasteten Rumänienbild in den deutschen Medien unterscheide - das sei eine Chance um mehr deutsche Touristen für diese Regionen zu gewinnen. Emotionen wiedergeben, auch in den sozialen Netzwerken – damit könne man vielleicht direkter wirken und mehr erreichen als mit der üblichen PR-Arbeit, die letztendlich nicht eine künstlich konstruierte Wirklichkeit vortäuschen kann. Prof. Schmitz-Kaiser unterstrich für die KR, dass vor allem Bildungstourismus, ländlicher Tourismus aber auch Städtetourismus für Siebenbürgen passen. „Es hat keinen Sinn, jemanden nach Siebenbürgen zu bringen, der den ganzen Tag im Hotel-Pool baden will.“
Die deutschen Journalisten dankten den Veranstaltern und Gastgebern für die Möglichkeit, vor Ort Infos und Eindrücke gewinnen zu können. Mit Sicherheit ließen sie sich nichts vormachen, sagt Dr. Schmitz-Kaiser. Ihr Besuch ist bereits Teil einer offensiveren Förderstrategie für siebenbürgische Reiseziele. Die eventuellen Siebenbürgen-Empfehlungen für deutsche Zuschauer, Hörer oder Leser wären eine Krönung dieser Aktion und würden vielleicht auch neue Touristenkreise für diese Region interessieren.