Die vorläufigen Ergebnisse der Volkszählung vom Vorjahr die eigentlich 2021 stattfinden sollte, doch wegen der Pandemie aufgeschoben worden ist, bieten einige zum Teil auch überraschende Ergebnisse was die verschiedenen ethnischen Gruppierungen betrifft. Laut Bekanntgabe zählt die Landebevölkerung noch 19 Millionen Menschen wobei es auch bei den Rumänen einen Schwund von 11,9 Prozent gegenüber der Zahl von 2011 gibt. Von den ehemaligen 16.792.868 ethnischen Rumänen, sind noch 14.801.442 nun registriert worden. Es folgen die Ungarn, Roma, Ukrainer, Deutsche, Türken, Lipowaner, Tataren, Serben, Slowaken, Bulgaren, Kroaten, Italiener, Juden, Polen, Griechen, Tschechen, Armenier, Makedonier, Ruthenen und Albaner. Was die deutsche Bevölkerung betrifft ist der Rückgang innerhalb der zehn Jahre dramatisch. Von den 36.000 vor zehn Jahren, sind nun 22.907 als Deutsche registriert worden. Eine Zahl die auch vom Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien (DFDR) in Frage gestellt wird. Betrachtet man diesen bezeichnenden Rückgang, ist natürlich auch mit der geringeren Zahl der Personen zu rechnen die als evangelisch-lutherisch Augsburger Bekenntnisses sich angegeben haben. Diesbezüglich ist das Beispiel des Evangelischen Kronstädter Kirchenbezirkes ganz besonderes zu erwähnen. Waren es am Jahresende 2021, 4197 Kirchenglieder,sind es am 31. Dezember 2022 nur um 30 Personen weniger registriert worden. Laut Bericht über die Seelenzahlen der Gemeinden des Kirchenbezirkes Kronstadt sind dieses insgesamt 4167 Seelen einschließlich auch solche die sich eines Sonderstatuts erfreuen. Von den insgesamt fünf Kirchenbezirken die die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien mit Bischofssitz in Hermannstadt umfaßt, zählten am Jahresende – Hermannstadt mit 2272, Mühlbach mit 1138, Schäßburg mit 2163, Mediasch mit 1071 Kirchengliedern -, belegt somit des Kronstädter Kirchenbezirk weiter-hin den ersten Platz. Das die Daten bezüglich Zugehörigkeit zu einer Konfession stimmen, ist auch fraglich da diesbezüglich es auch zu Mißverständnissen dabei kam, die Rezensenten nicht die entsprechenden Aufklärungen gaben oder nicht konnten. Laut dem Stand von 2019 zählte die Evangelische Landeskirche 11.448 Seelen. Laut letztem Stand sind es nun 10.811, Daten die wir vermittels Manfred Copony, Anwalt des Kronstädter Kirchenbezirkes erhalten haben. Auch wenn die Zahl der evangelisch-lutherischen Kirchenglieder etwas gesunken ist, so würden doch wenigstens ebenso viele schwäbische Angehörige aus dem Banat, Nordsiebenbürgen, Banater Bergland den Rest darstellen. Doch zahlenmäßig sind diese der katholischen Konfession zugehörigen Landesbewohner, sicher zahlenmäßig umfassender als die evangelischen Gläubigen. Das Deutsche Forum hat sich bei der stattgefundenen Volkszählung sehr aktiv eingeschaltet und bei der Bestandaufnahme der Angehörigen der deutschen Minderheit landesweit eine besondere Unterstützung geboten.
Am Beispiel des Kronstädter Kreises können diesbezüglich was die Zugehörigkeit zu einer Konfession betrifft auch einige interessante Feststellungen gemacht werden.Im Jahre 2011 belegte der Kreis Platz 13, nun ist er auf Platz 12 bezüglich der gesamten Bevölkerung mit 546.615 gestiegen, obwohl die Zahl mit 2602 Personen gesunken ist. Das Durchschnittsalter ist auch um zwei Prozent angestiegen. Was das Durchschnittsalter unter den Kreisgebieten betrifft, situiert sich der Kronstädter Kreis doch nur auf Platz 27. Auch die Einwohnerzahl von Kronstadt ist um 15.611 Personen gesunken u.zw. von 253.200 auf 237.589. Den größten Rückgang verzeichnet die Gemeinde Fundata, den größten Aufstieg die Gemeinde Petersberg von 4819 Bewohnern im Jahre 2011 auf 11.794 zur Zeit. Doch was die zur Eigenständigen Kirchengemeinde Petersberg gehörenden evangelischen Gläubigen betrifft, ist deren Zahl im Abnehmen begriffen.
Laut Statistikdirektion des Kreises haben nur 464.585 Personen auch ihre Zugehörigkeit zu einer Konfession erklärt. Davon sind 85,1 Prozent orthodox, 3,3 Prozent römisch-katholisch, 2,8 Prozent gehören neuchristlichen Konfessionen an, 2,0 Prozent haben sich als evangelisch-lutherisch erklärt, 1,8 Prozent als reformiert und 0,8 Prozent als Unitarier. Interessant, über die griechisch-katholischen Angehörigen wurden keine Angaben gemacht, obwohl diese Konfession ein Wachstum verzeichnet nachdem sie zwischen 1948 und 1989 verboten war.
Kronstädter Kirchenbezirk in einer Übersicht
Dem Evangelischen Kirchenbezirk A.B. Kronstadt gehören weiterhin vier Gebiete an: Burzenland, die Repser Diaspora, der Gemeindeverband Fogarasch und Teile des Altreichs. Die Kirchengemeinden sind laut Verwaltungsform weiterhin als eigenständige oder Diasporagemeinden organisiert. Laut dem Bericht des Kronstädter Kirchenbezirkes den wir mit Genehmigung von Bezirkskurator Ortwin Hellmann unseren Lesern zu Verfügung stellen und vom Bezirksanwalt Manfred Copony mit Unterstützung der Pfarrer und Kuratoren ausgearbeitet worden ist, ist die größte evangelische Kirchengemeinde A.B. im Bezirk, die von Bukarest mit 948 Seelen betreut von Bischofsvikar und Dechant des Kirchenbezirkes, Pfarrer Dr. Daniel Zikeli. Die zweit größte Kirchengemeinde ist die eigenständige Honterusgemeinde in Kronstadt mit 926 Seele, der Stadtpfarrer Christian Plajer vorsteht.
A. Burzenland
Das Burzenland umfasst weiterhin 15 Kirchengemeinden wobei, wie schon betont, die Kronstädter Honterusgemeinde 926 Seelen zählt betreut von Stadtpfarrer Christian Plajer, Pfarrerin Adrian Florea und nun auch Pfarrer Joachim Lorenz. Im letzten Gottesdienst von Sonntag, dem 26. März, wurde auch Claudiu Riemer als Vikar eingeführt. Vor einem Jahr zählte die Kirchengemeinde 930 Seelen. Die zweite eigenständige Kirchengemeinde in der Stadt unter der Zinne, Bartholomae zählt 155 Seelen, die von Pfarrer i.R. Klaus Daniel betreut werden. Ende 2021 waren es 163 Glieder. Bei der Vorstellung der weiteren Kirchengemeinden geben wir den Stand der Seelenzahlen am 31. Dezember 2022 an, in Klammer den vom 31. Dezember 2021. Von den 15 Kirchengemeinden im Burzenland, haben 11 den Status al eigenständig, und vier als Diasporagemeinden. Die eigenständige Gemeinde Honigberg 126 (125) wird von Pfarrer i.R. Kurt Boltres betreut. Rosenau 153 (139) wird von Pfarrer Uwe Seidner betreut dem auch Wolkendorf 116 (115), Neustadt 104 (107) und Weidenbach als Diasporagemeinde 62 (63) zufallen. Die zweit größte Kirchengemeinde im Burzenland Zeiden 363 (371) und Heldsdorf 138 (132) beide eigenständige Gemeinden werden nun von Pfarrer Danielis Mare betreut der im Vorjahr in dieses Amt eingeführt worden ist. Zuständig bleibt er auch für das gesamte Diasporagebiet Reps auf das wir in einer weiteren Unterstufung eingehen. Pfarrer Dr. Peter Klein betreut die zwei eigenständigen Gemeinden Petersberg 86 (89), Tartlau 74 (89) und die Diasporagemeinde Brenndorf 34 (37). Pfarrerin Adriana Florea hat in ihrem Zuständigkeitsbereich auch die eigenständige Gemeinde Nußbach 99 (100), die Diasporagemeinden Marienburg 17 (19) und Rothbach 9 (9). Die Gesamtzahl im Burzenland der Kirchenglieder ist von 2488 Ende 2021 auf 2462, Ende 2022 gefallen.
B. Repser Diaspora
In dem Repser Gebiet das 15 Diasporagemeinden umfasst, ist die Gesamtzahl innerhalb des vergangenen Jahres gestiegen und zählt nun 303 gegenüber 296 Seelen. Da sind auch zahlreiche Glieder mit Sonderstatus aufgenommen. 91 waren es am Ende des Vorjahres, 88 am Ende des Jahres 2021 von der gesamten jeweiligen Seelenzahl. Pfarrer Danielis Mare ist weiterhin auch für dieses Gebiet zuständig nach dem er als Pfarrer von Zeiden und Heldsdorf eingeführt worden ist. Statistisch ist die Seelenzahl folgende im Gebiet: Reps 36 (37), Streitfort 3 (3), Galt 25 (25), Deutsch-Tekes 14 (14), Schweischer 7 (6), Radeln 40 (40), Bodendorf 5 (5), Meschendorf 5 (1), Deutschkreuz 4 (4), Draas 3 (3), Hamruden 42 (39), Katzendorf 3 (2), Stein 6 (7), Deutsch-Weißkirch 109 (109), Meeburg 1 (1).
C. Gemeindeverband Fogarasch
Neun Kirchengemeinden aus dem Fogarascher Umfeld haben sich zum Gemeindeverband Fogarasch zusammengeschlossen dem Pfarrer Dr. Johannes Klein vorsteht. Nur Fogarasch ist eigenständige Kirchengemeinde, die anderen acht sind als Diasporagemeinden eingestuft. Zählten 2021 insgesamt 396 Seelen dazu, ist deren Zahl am Ende 2022 auf 381 gesunken, einschließlich derer mit Sonderstatus von 43 auf 35. In den neun Ortschaften ist die Seelenzahl am Ende des Jahres 2022 folgende registriert worden: Fogarasch 225 (231), Schirkanyen 18 (18), Bekokten 11 (10), Scharosch 22 (24), Seligstadt 6 (6), Rohrbach 11 (12), Leblang 29 (30), Seiburg 45 (51), Felmern 14 (14).
D. Altreich
Dem Gebiet Altreich gehören sieben Kirchengemeinden an von denen nur Bukarest als eigenständig eingestuft ist und auch wie schon betont, die höchste Seelenzahl im Kronstädter Kirchenbezirk umfasst. Betreut wird das Gebiet von Bischofsvikar und Dechant des Kronstädter Kirchenbezirkes, Stadtpfarrer von Bukarest, Dr. Daniel Zikeli.
Die gesamte Seelenzahl beträgt 1021, Ende 2021 waren es 1017. In den sechs Diasporagemeinden sind folgende Seelenzahlen registriert: Ploie{ti 22 (21), Câmpina 3 (4), Pite{i 7 (9), Br˛ila 11 (11), Konstanza 11 (15), Jassy 19 (19).
Laut Kirchenordnung der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Rumänien der seit November 2010 als Bischof Reinhart Guib vorsteht, und seit dem Herbst nun erstmalig eine Frau als Kurator, Dr. Carmen Schuster, ist diese in Kirchengemeinden, Bezirksgemeinden und Gemeindeverbänden gegliedert. Dieses sind etwa 250 Ortschaften und fünf Kirchenbezirke, sowie die Gesamtgemeinde der Evangelischen Kirche.
Diese bildet mit ihren Kirchengemeinden, Anstalten und Diensten eine innere und äußere Einheit und nimmt alle Aufgaben gemäß der Kirchenordnung in Eigenverantwortung wahr. Laut Artikel 24 haben die eigenständigen Kirchengemeinden das Recht der Pfarrwahl und verwalten sich selbst.
Gemeinden in der Diaspora werden vom Diasporapfarramt betreut, das Bezirkskonsistorium regelt deren Verwaltung und Rechtsvertretung.
Es bestehen schon mehrere Verbände von Kirchengemeinden die von einem Leitungsrat betreut werden und mindestens einmal im Jahr zusammentritt. Die Probleme der Bezirksgemeinde werden in der Bezirksversammlung verhandelt und beschlossen. Im Falle des Kronstädter Bezirkes, tritt diese am Samstag dem 1. April 2023, zusammen.
Dieser gehören der Bezirksdechant als Vorsitzender, der Bezirkskirchenkurator, die Mitglieder des Bezirkskonsistoriums, alle Pfarrer aus dem Bezirk, die Kuratoren der Kirchengemeinden.