Aus dem In- und Ausland waren am Sonntag, dem 30. September, Gäste in Schweischer, im Repser Land, angereist um gemeinsam das 20-jährige Bestehen des Landeskirchlichen Altenwohnheimes zu begehen. Gemeindekurator Andreas Morgen begrüßte am Hof des Heimes den Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien Reinhart Guib, Altbischof D. Dr. Christoph Klein, Landeskirchenkurator Prof. Friedrich Philippi, Judith Urban, Konsul am Generalkonsulat der Bundesrepublick Deutschland, Flavius Dumitrescu, Bürgermeister von Reps, Pfarrer und Kuratoren, Gäste aus Deutschland.
Gemeinsam begab sich der Festzug zu der Kirche gelegen auf einem nördlichen Abhang der Ortschaft die nur noch selten für Gottesdienste von besonderen Festlichkeiten dient. Schlagzeilen über diese erschienen vor Jahren in den Medien, als die Bilder von dem 1522 errichteten spätgotischen Altar gestohlen wurden. Doch durch einen internationalen Einsatz konnten sie wieder gefunden werden und befinden sich seit 1999 in der Johanniskirche in Hermannstadt.
Ein beeindruckender und gefühlvoller Gottesdienst im Zeichen der Tageslosung „Du, Herr, wollest deine Barmherzigkeit nicht von mir wenden; lass deine Güte und Treue allewege mich behüten“. Davon ging Bischof Reinhart Guib aus und betonte, dass in den 20 Jahren seit Bestehen des Wohnheims viele Senioren da Barmherzigkeit erfahren haben, dieses viele Freunde und Spender gefunden hat, denen er, wie auch den Familien Karl und Ioana Hellwig, Andreas und Ortrun Morgen, den Dank für ihren liebevollen Einsatz aussprach.
Musikalisch untermalt wurde der Gottesdienst von Elisa Gunesch (Mezzosopran) begleitet von Teodora Cârciumaru. An der Orgel begleitete Gerhild Groß die im Gottesdienstprogramm vorgesehenen Lieder.
Der Kronstädter Kirchenbezirk hat in Schweischer ein Heim geschaffen, das bis zu 30 Menschen aufnehmen kann um in vertrauter und würdiger Atmosphäre da ihren Lebensabend zu vollbringen. Drei Stichtage in der Existenz des Heimes müssen festgehalten werden: Im Januar 1991 wurde der erste Trakt des Heims im Pfarrhaus eröffnet. Es waren zwölf Plätze.
Vor 20 Jahren konnte der neue Anbau, am 3. Oktober 1992, von Bischof D. Dr. Christoph Klein eingeweiht werden. Modern eingerichtet, besteht dieser aus Zwei-Bettzimmern, mit Nasszellen, Küche, Gästezimmer. Am 17. September 1999 wurde dann noch ein Neubau bestehend aus Gemeinschaftsraum, wo auch die Gottesdienste gefeiert werden und der auch Gästezimmer umfasst, eingeweiht. Verwirklicht werden konnten diese Projekte durch großzügige Spenden seitens des Sozialwerks der Siebenbürger Sachsen in München, des Transilvania Vereins e.V. aus Oer Erkenswig (NRW), Prof. Dr. Erich Markel aus den USA, des Rotary-Club, der Saxonia Stiftung, der Evangelischen Kirchengemeinde Dülmen, des Vereins „Europas Kinder“, der landwirtschaftlichen Vereine aus Heldsdorf und Honigberg, der Contempo-GmbH u.v.a., die, um sie alle aufzuzählen, dieser Platz nicht reichen würde. Ein fachkundiges und liebevolles Personal ist Tag und Nacht bemüht, den Heimbewohnern beste Lebensbedingungen zu schaffen. Dabei geht Heimleiterin Ioana Hellwig seit Bestehen des Heimes mit bestem Beispiel voran – ein Einsatz der praktisch unschätzbar ist.
Wiederholt wurde Spendern und Mitwirkenden der Dank im Festgottesdienst mit Abendmahlfeier, bei den Ansprachen im Gemeinschaftssaal, von den beiden anwesenden Bischöfen, dem Anwalt der Landeskirche Friedrich Gunesch, dem Pfarrer der Repser Diaspora, Siegmar Schmidt der 16 Ortschaften betreut, Landeskirchenkurator Friedrich Philippi, dem Altdechanten des Kronstädter Kirchenbezirkes, Klaus Daniel, Bürgermeister Lambert Lütkenhorst, Vorsitzender des Transilvania Vereins e.V. , Dr. Johann Kremer, Vorsitzender des Sozialwerkes der Siebenbürger Sachsen, den anderen Festrednern oder in den Grußbotschaften ausgesprochen.
Es war auch der Anlass, um weitere großzügige Spenden der Leitung des Altenwohnheimes zu überbringen. Und die baulichen Veränderungen und Investitionen in dem Altenwohnheim werden ständig fortgeführt. Die Heizung wurde erneuert, eine Solaranlage kam hinzu und sichert den Energieaufwand, Nasszellen wurden auch im ehemaligen Pfarrhaus eingebaut, eine erforderliche Kühlkammer wurde im ehemaligen Stall gebaut, die Gebäude wurden wärmedämmend isoliert.
Parallel zu diesem Projekt wurden auch andere im Umfeld abgewickelt. Nicht zu vergessen die Zahnarztpraxen, das Kinderheim in Reps, die Ausbildungskurse, wobei die Teilnehmer Diplome, aber auch Arbeitsplätze erhalten, Essen auf Rädern. Diese „Sozialromantik“ wie es Karl Hellwig, Vorsitzender des Ortsforums Reps und Mitglied im Stadtrat treffend nannte, hat Spender und Förderer herangezogen.
Dieser Sozialromantik sind sowohl er wie auch seine Gattin Ioana ununterbrochen verpflichtet. Möge ihnen noch viele Jahre vergönnt sein, in denen sich sich diesen sich selbst gestellten Aufgaben widmen können. „Durch Treue gestaltet, mit Liebe verwaltet, zum Wohle der Alten, Gott möge es erhalten“ ist der schönste Dank der Heimleitung, den Gäste und Heimbewohner bei Tisch vor sich aufliegen hatten.