Vor allem für Siebenbürgen und für Kronstadt war 2011 ein besonderes Jahr: wir gedachten der 800 Jahre seitdem der „Ordo Teutonicus“, so der lateinische Name, oder „Orden der Brüder vom Deutschen Haus Sankt Mariens in Jerusalem“ zu Deutsch in das Burzenland berufen wurde. Fachtagungen und Studien gingen auf historische Hintergründe und Geschehnisse ein, Neuerscheinungen gibt es mehrere, darunter auch... ein Kalender.
Dieser stellt einen Versuch dar, durch 15 Schwarzweißfotos ein Bild des Burzenlandes zu vermitteln, das Thomas Şindilariu mit einer rhetorischen Frage motiviert: Wie sah es im Burzenland vor 800 Jahren aus? Da fotografisches Material von 1211 nicht in Frage kommt, ging Thomas Şindilariu auf die Bauten der Marktorte des Burzenlandes ein.
Er tut das in einem ausgewogenen Licht- und Schattenspiel, die Weite der Landschaft erfassend, immer wieder bemüht, irgendwo im Mittelpunkt oder manchmal auch im Hintergrund die Zeugen der 800 Jahre bewegter Geschichte hervorzuheben. Sei es nun der Kirchturm von Neudorf, vor den verschneiten Gebirgsspitzen oder die trotzigen Wehrmauern der Kirchenburg in Petersberg vor einem klaren Himmel – jede Aufnahme belegt einen Abschnitt Geschichte in welcher Wehrmauer, Wehrtürme, Pechnasen und Schießscharten eine bedeutende Rolle spielten.
Jede Aufnahme, mit Ausnahme einer: die des Monates Juni 2012, welche dem Königstein gewidmet ist. Dieses Bild vermittelt tatsächlich den gesuchten Eindruck von dem Burzenland zu Beginn des 13. Jahrhunderts nach welchem gefragt wird: Eine Gruppe Schafe auf der Weide vor einem leicht nebligen, die Details verwischenden Hintergrund und die majestätische natürliche Wehrmauer des Kaptatenbogens welche den Horizont abschließt.
Zu kaufen gibt es diesen Kalender übrigens in dem aldus- Verlag wo er auch gedruckt wurde.