„Es ist ein Projekt welches ich seit dem Tag verfolge als ich die Stelle des Kurators am Kronstädter Kunstmuseum angetreten habe“ erklärte uns Radu Popica über die neuste Ausstellung in den Sälen des Kunstmuseums am Rudolfsring. „Die Porträts der führenden Schicht der Stadt, der Patrizier, aus den Familien Hirscher, Chrestel, Filstich, Drauth, Seuler, Herbert, Rheter, Closius, Fronius, Tartler und andere zierten einst die Räume des Rathauses. Angestellte Nachforschungen erlauben es mir zu sagen, dass es nachweislich 98 Porträts gegeben hat. Davon sind noch 61 vorhanden, in verschiedenen Sammlungen, Museen usw. Wie viele es tatsächlich gegeben hat, das ist eine andere Frage, doch 98 habe ich ausfindig machen können“.
Sechs Wochen lang (27. Sept. – 10. Nov.) können nun Porträts aus den Beständen des Kunstmuseums Kronstadt in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche Kronstadt, dem Nationalmuseum Brukenthal und dem Nationalmuseum Törzburg in einer ambivalenten Ausstellung betrachtet werden. Ambivalent, weil die Werke an sich, ein Spiegel der künstlerischen Entwicklung der siebenbürgischen Malerei sind, gleichzeitig aber auch geschichtlich-illustrativen Wert haben.Lokale Maler wie Gregorius Pictor, Johann Ölhan Senior, Joseph Mohr werden mit anderen Künstlern, deren Aufenthalt in Kronstadt nicht durchgehend war, ergänzt: Franz Anton Bergmann, Johann Martin Stock, Franz Neuhauser der Jüngere oder Anselm Wagner. Zu den bekanntesten ausgestellten Werken, gehören „Porträt von Lucas Hirscher“ (1535) des Kronstädter Malers Gregorius Pictor (1490 ? - 1553) und „Porträt von Johann Traugott Seuler von Seulen“ des Wiener Hofmalers Jacob van Schuppen (1670 – 1751).
Ergänzt wird die geschichtliche Dokumentation der Ausstellung durch ausführliche biografische Daten der Künstler aber auch der portraitierten Persönlichkeiten.