Die 15. Ausgabe des Jahrbuchs der Honterusschule liegt seit kurzem auf. Es ist das Spiegelbild des verflossenen Jahres 2014/2015, und ist vom Umfang her auch die reichste Ausgabe, die in den 188 Seiten, Einblick in das Schulgeschehen bietet. Erst beim Einsehen dieses Buches kann man so richtig einen Eindruck von dem Geschehen an dieser Schulanstalt gewinnen. Spricht man von einem Produktionsbetrieb, der über 1600 Personen beschäftigt, denkt man an ein großes Unternehmen in dem der Direktor und der Leitungsrat vor besondere Aufgaben gestellt werden. Aber eine Schule dieser Größenordnung zu leiten, bedeutet viel mehr Verantwortung, da man hier Kinder fürs Leben, für ihre Zukunft ausbildet, die sich stets an die Schule und ihre Lehrer erinnern werden.
An dem Johannes Honterus-Lyzeum von Kronstadt unterrichteten im Vorjahr die 1510 Schüler, 72 Lehrer. Aufgeteilt in 54 Klassenzüge, die in fünf Gebäuden 36 Schulwochen oder anderes gesagt 177 Schultage da verbrachten, ist es für die Schulleitung eine enorme Verantwortung, dass der Unterrichtsprozess gut verläuft, die Schüler in Sicherheit da untergebracht sind, dass man für diese auch außerschulische Programme organisiert, in die diese eingebunden werden. Mit Recht betonte somit Schuldirektor Prof. Helmuth Wagner bei der Eröffnung des vergangenen Schuljahres, auf das sich das Jahrbuch bezieht: „Mir liegt als Schulleiter ganz besonderes daran, dass wir alle gut zusammenarbeiten: Eltern, Lehrer, Schüler“. Dieses ist auch das Erfolgsrezept für eine Schule. Kritik ist natürlich auch erlaubt und angebracht, besonders dann, wenn dadurch die Arbeit an dieser verbessert wird.
Das Jahrbuch der deutschsprachigen Honterusschule, wird deutsch und rumänisch herausgebracht, damit auch die Eltern oder Großeltern der Schüler, die nicht der deutschen Sprache mächtig sind, Einblick in das Geschehen an dieser Schule gewinnen. Eingeleitet wird das Jahrbuch, wie auch die bisherigen Ausgaben, mit einem historischen Rückblick des Historikers Gernot Nussbächer zur Geschichte der Schule, mit einer Aufzählung bedeutender Persönlichkeiten, die an dieser lehrten und lernten, den Rektoren von den Anfängen im 16. Jahrhundert bis zur der Unterrichtsreform von 1948. Es folgen die diesbezüglichen aktualisierten Namen der Schuldirektoren bis zur Gegenwart. Das gemeinsame Foto der Lehrer, die an der Schule im Vorjahr unterrichteten, wobei einige schon auf ein reiches Dienstalter an dieser zurückblicken können, ist als bleibende Erinnerung gedacht. Es folgen weitere Angaben über Schule und Lehrer, welche Fächer diese unterrichten, über das Verwaltungspersonal, die Gliederung des Schuljahres, die Unterrichtspläne, die Zusammensetzung der verschiedenen Kommissionen, der Kalender der verschiedenen eingeplanten Aktivitäten für das Schuljahr.
Ein wichtiger Aspekt im Schulleben ist die zukünftige Berufsausbildung, wobei die Verleihung des Deutschen Sprachdiploms auch eine wichtige Rolle spielt. Diesbezügliche Einzelheiten, wie die Fit for Future Berufsorientierung die mit Erfolg da vorgenommen wird, die Informationen zu Studienangeboten an Hochschulen des Landes, sind ein wichtiger Bestandteil für die Schüler in ihrer Ausbildung.
Wiedergegeben werden im Jahrbuch die an der Schule stattgefundenen musikalischen Ereignisse, das internationale Music Camp das nun zum elften Mal da organisiert wurde, die Teilnahme an verschiedenen sportlichen Wettbewerben, an den Facholympiaden für Deutsch oder Rumänisch. Die zahlreichen Diplome zeugen von der guten Ausbildung der Schüler. Überzeugend wirkt der hohe Prozentsatz der Schüler, die das Bakkalaureat bestanden haben und erfolgreich sich nicht nur an Hochschulen im Inland eingeschrieben haben, sondern auch im Ausland ausgehend vom deutschen Sprachraum Europas bis hin nach Neuseeland.
Schüler der Honterusschule beteiligten sich auch im vergangenen Schuljahr an Ausflügen nach Reps, Schäßburg, Klausenburg, in die Moldau, nach Praid, beteiligten sich an den nun schon traditionellen Schüler-Austausch mit Kollegen in Bretten, Stuttgart, Polen, besuchten das Europaparlament in Straßburg. Auch beteiligten sich Schüler und die Schulleitung an der Gedenkfeier am Heldendenkmal in Marienburg, nahmen an der Honterusgala 2014 teil, gestalteten die Weihnachts- und Osterbasare der Schule. Die zahlreichen Illustrationen aus dem Schulleben, von den stattgefundenen Aktivitäten und nicht zuletzt die Erinnerungsfotos der einzelnen Klassenzüge mit ihren Klassenlehrern ergänzen auch dieses Jahrbuch, das sich als gute Chronik nicht nur für die Honterusschule sondern allgemein für den Unterrichtsbereich von Kronstadt erweist.
Das Jahrbuch das unter der der Redaktion von Prof. Helmuth Wagner und der Korrektur der deutschen Fassung von Prof. Sabine Morres erschienen ist, bietet eine weitere aufschlussreiche Übersicht zu der jahrhundertealten Geschichte der Schule. Die Fotos und das Layout wurden von HACO International gestellt, der Druck wurde in der Druckerei SG Print in Weidenbach vorgenommen. Durch diese nun schon seit einigen Jahren stattfindende Zusammenarbeit zwischen Schule, Layout-Gestalter und Druckerei ist das Erscheinen des Jahrbuchs immer wieder ein besonderes Ereignis.