Am Freitag, dem 18. März, gab es im Kronstädter Ortsforum einen Grund zum Feiern. Zusammen mit Mitgliedern, Partnern und Freunden wurde im Festsaal auf den Frühling und zugleich auf einen Neubeginn angestoßen. Gefeiert wurde die Eintragung als juristische Person, des vielfältige Angebotsprogramm in diesem Jahr, sowie die Neugestaltung des Erscheinungsbildes mit neuem Logo und Webseite, sowie mit einem eigenen Geschäftsführer.
Nach der Begrüßung durch den Geschäftsführer Uwe Leonhardt nahmen Mag. Adelheid Folie, Botschafterin der Republik Österreich, Thomas Șindilariu, Unterstaatssekretär im Department für Interethnische Beziehungen, Winfried Ziegler, Geschäftsführer des Siebenbürgenforums, Bernhard Heigl, Vorsitzender des Kronstädter Kreisforums, Olivia Grigoriu, Vorsitzende des Ortsforums und Andrei Ispas, Vorstandsmitglied, das Wort. Ebenfalls wurde ein Grußwort von Anselm Honigberger, Vorstandsvorsitzender der Heimatgemeinschaft der Kronstädter, vorgelesen.
Ein wichtiger Beitrag zum Zusammenhalt
Die Botschafterin der Republik Österreich zeigte sich begeistert von Kronstadt, „einer wunderbare Stadt mit einer langen Geschichte“. Sie erwähnte die letzten drei Jahre, die für alle sehr schwierig waren- erst kam die Corona-Pandemie, dann der Krieg in der Ukraine. „Diese Zeit hat uns gelehrt dass es wichtig ist, dass es einen Zusammenhalt gibt zwischen den Mitgliedstaaten der EU, in der Gesellschaft und das Kronstädter Forum leistet einen wichtigen Beitrag, dass es diesen Zusammenhalt gibt“.
Anselm Honigberger, Vorsitzender der Heimatgemeinschaft der Kronstädter, konnte nicht bei der Veranstaltung anwesend sein. In seinem Grußwort erwähnte er, dass in den letzten Jahrzehnten durch die Errungenschaften der Technik die Entfernungen gefühlt geschrumpft seien. „So betrachtet sehe ich das Ortsforum Kronstadt und die Heimatgemeinschaft der Kronstädter als zwei Nachbarschaften, die zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen können, um ihren Mitgliedern und Freunden Einiges zu bieten. Wir, der Vorstand der Heimatgemeinschaft, werden das Ortsforum im Rahmen unsere Möglichkeiten unterstützen und sind überzeugt die gleiche Unterstützung vom Vorstand des Forums zu erfahren“, versicherte er.
Thomas Șindilariu brachte eine gute Nachricht: der Entwurf des Regierungserlasses betreffend die Verteilung der rumänischen Haushaltsmittel für die Unterstützung aller Minderheitenorganisationen und des Departments für Interethnische Beziehungen (DRI) wurde unverändert angenommen. Die Mittel seien also gesichert, so dass sämtliche Foren, auch das Ortsforum Kronstadt, wie in einem normalen Jahr arbeiten können.
„Von den Kronstädtern erwarte ich, dass dass sie dem lediglich in Punkto der Konstituierung als selbstverantwortliche Rechtsperson neuen Ortsforum auch beitreten. Schließlich ist das „neue“ Ortsforum in dieser Form und auf diese Weise im Auftrag der Mitgliederversammlung des bisherigen Ortsforums entstanden. Das 2006 v.a. auf Initiative engagierter Bartholomäer als nicht eigenständige und selbstverantwortliche Rechtsperson gegründete Ortsforum ist seit ein paar Monaten zur Rechtsperson geworden, sonst ist alles beim Alten geblieben – um weiter dabei zu sein, um weiter mitmachen zu können, muss man einzeln beitreten, einen Antrag stellen – so einfach, so normal ist das“.
Das Forum vertritt weiterhin die gleichen Werte
In ihrer Festrede meinte die Vorsitzende Olivia Grigoriu, dass „ein neuer Meilenstein für das Demokratische Forum der Deutschen in Kronstadt“ (die Eintragung als juristische Person) erreicht wurde und dankte für die ehrenamtliche Tätigkeit vieler Generationen, dank deren unermüdlichen Einsatz wir heute hier sind. „Ohne ihr Engagement wäre es uns nicht möglich, die Anliegen der deutschen Minderheit weiter voranzubringen, und unsere Kultur und Sprache zu pflegen. (…) Die konstituierende Sitzung des Demokratischen Forums der Deutschen in Kronstadt hat bereits 2006 stattgefunden. Die juristische Eintragung ist aber erst 2022 gelungen. Es ist dem Engagement des ehemaligen Vorsitzenden und jetzigen Unterstaatssekretärs zu verdanken, dass der jetzige Vorstand die letzten Schritte gehen konnte”. Ein besonderer Dank galt auch dem Siebenbürgenforum und dem Landesforum, die „nicht nur finanziell, sondern auch beratend und unterstützend zur Seite stehen“. Grigoriu erwähnte auch die vielen Herausforderungen aus denen der Vorstand in den letzten zwei Jahren viel gelernt hätte.
„Inhaltlich bleiben wir den Grundsätzen des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien treu. Das Forum vertritt weiterhin die gleichen freiheitlich- demokratischen Werte. Das Forum organisiert nach wie vor kulturelle Veranstaltungen.Das Erscheinungsbild hat sich geändert. Ein neues Logo wurde entwickelt und eingeführt.
Das Kronstädter Forum ist nun eine juristische Person, und somit selbstverantwortlich.
Die Institution ist aus ihrer Komfortzone herausgetreten“.
Da die Mitglieder nicht einfach in die neue juristische Person übernommen werden können, müssen alle Mitglieder neu aufgenommen werden, was ein großer logistischer Aufwand ist. Wer in Kronstadt wohnhaft ist und noch keinen Mitgliedsantrag ausgefüllt hat, findet auf der Webseite fdgrbv.ro alle Informationen zum Beitritt.
Ebenfalls dankte Grigoriu der stellvertretenden Direktorin des Honterus-Naitonalkollegs Raluca Petrăreanu und der Schulinspektorin Gabriela Ada, die sich dafür einsetzen, dass die Schülerzeitung Clique (ein Projekt, dass vom Forum unterstützt und vom DRI finanziert wird, wieder erscheinen wird. Ebenfalls erwähnte die Vorsitzende, dass der Kontakt zwischen Forum und Bezirksschulinspektion intensiviert wurde.
„Das Kronstädter Forum steht allen offen, die die deutsche Sprache sprechen und sich der deutschen Minderheit zugehörig fühlen. Ich möchte Ihnen versichern, dass sich der Vorstand weiterhin für die Interessen unserer Minderheit einsetzen wird. Wir werden uns weiterhin den Veränderungen anpassen und gleichzeitig unseren kulturellen Erhalt pflegen“.
Gedankt wurde allen Unterstützern und Partnern: dem Department für Interethnische Beziehungen, der Heimatgemeinschaft der Kronstädter aus Deutschland, den Botschaften aus Deutschland und Österreich, dem Kreisforum sowie der Honterusgemeinde. Auf eine Zukuft, „ in der das Miteinander konstruktiv und respektvoll ist“, würde man sich freuen.
Anschließend an die Grußworte und die Festrede stellte Andrei Ispas die vielen Projekte vor, die im letzten Jahr durch das Ortsforum zustande gekommen sind und bot einen Einblick in das kommende Kulturprogramm. Nach einer ausgezeichneten musikalischen Umrahmung durch Michael Acker (Kontrabass) und Andrei Petrache (Klavier) wurde bei einem Sektempfang in fröhlicher Runde miteinander geplaudert. Ein gelungener Start in ein neues Jahr voller Veranstaltungen, in denen die Gemeinschaft und das Miteinander eine wichtige Rolle spielen werden.