Am 12. März dieses Jahres stimmte eine Nachricht die Sportfreunde in Kronstadt traurig: es war die Todesanzeige für den als „nea Nelu“ bekannten Trainer mehrerer Generationen von Handball-spielern des Dinamo Sportklubs Kronstadt. Johann Boschner, einer seiner Schüler, besuchte uns kürzlich in der Redaktion und so konnten wir Einzelheiten über die Person aus erster Hand erfahren. „Kennengelernt habe ich ihn 1955. Er war mein erster Trainer bei der Jugendmannschaft des Klubs. Wir trainierten damals dort, wo sich auch heute der Sitz des Dinamo Klubs befindet, in der Kreuzgasse, zwischen der Mittelgasse und der Hintergasse, drinnen und draußen. Damals war er Mitglied der nationalen Handballmannschaft, wo er 1952 begonnen hatte und bis 1962 geblieben ist und an Länderspielen beteiligt war. 1959 wurde er für uns, wir waren ja noch Kinder, zum ganz großen Vorbild, als er den Nationalen Pokal mit der Kronstädter Mannschaft gewann. Wir waren tief beeindruckt und schwer begeistert!“
Dabei hatte Ioan Donca eigentlich mit einem Wirtschaftsstudium in Bukarest begonnen und landete eher auf Umwegen beim damaligen IEFS in der Hauptstadt, wo er Sportprofessor wurde. Nach Abschluss zog er nach Kronstadt und nahm die Stelle bei Dinamo an, anfangs als Spieler und sehr bald als Trainer. Als Spieler gewann er mit der Kronstädter Mannschaft zweimal den Meistertitel in Großfeldhandball 1953 und 1957. Als Mitglied der Nationalmannschaft beteiligte er sich an über 50 Länderspielen.
Für die jüngeren Sportler, zu denen auch Johann Boschner gehört, wurde er somit zum Idol und als Trainer lernten diese ihn schätzen und das 40 Jahre lang. „Als ich meinen Wehrdienst leitete, war das auch bei Dinamo als Handballspieler und damals erlebte ich wie Namen wie Krestel, Jurek, Martini, Schmidt und noch viele andere, an die ich mich nicht mehr alle erinnern kann, unter seiner Leitung geformt wurden. Einer der damaligen besten Spieler den nea Nelu formte war damals in Kronstadt Eduard Weber, der leider wegen seines deutschen Namens nicht in der Nationalmannschaft spielen durfte. Andere Schüler von Ion Donca kamen aber durchaus weit und verdankten ihm ihre Karriere. Er hatte ein Talent die Fähigkeiten zu fördern, war die Ruhe selbst und was bei Spielen eher ungewöhnlich ist, er hat nie jemanden angeschrien. Später wurde er dann auch Schiedsrichter, eine nicht immer leichte Aufgabe, die er aber souverän absolvierte. So ist er allen die wir ihn gekannt haben in Erinnerung geblieben.“ Kronstadt ehrte Ioan Donca am 10.12.2007, als ihm der Titel des Ehrenbürgers verliehen wurde.