Das diesjährige Fogarascher Gemeindefest fand nicht in einer der dazu gehörigen Diasporagemeinden statt, sondern am Kirchhof dieser Stadt und vereinte Mitglieder der hiesigen Kirchengemeinde wie auch aus den dazugehörigen fünf Diasporagemeinden Felmern, Seligstadt, Bekokten, Schirkanyen, Rohrbach, aber auch zahlreiche ehemalige Gemeindeglieder, die auf Besuch da weilten. Besonderer Anlass, dass das Gemeindefest nicht wie üblich an einem Sonntag, sondern dienstags, den 12. August l.J., stattfand, war da Ehrengast der bekannte Dirigent und Musiker Reinhardt Reißner mit seiner Big-Band aus Neuburg a.d. Donau eingeladen worden war. Vor zwei Jahren hatten sich Pfarrer Johannes Klein mit Reinhardt Reißner in Seligstadt getroffen, und dabei den Dirigenten mit seiner Band zu dem diesjährigen Gemeindefest eingeladen. Sicher wird dieser Tag in der Erinnerung der zahlreichen Teilnehmer bleiben, was man den Kommentaren der anwesenden Gästen, gleich ob diese von da oder aus dem Ausland angereist waren, entnehmen konnte.
Organisiert von der Fogarascher Kirchengemeinde und dem hiesigen Ortsforum, war es nur verständlich, dass Pfarrer Johannes Klein und Norbert Stengel als Vorsitzender dieser Filiale des Kronstädter Kreisforums, die Gastformation und die anwesenden Teilnehmer, die unter den Zelten Platz gefunden hatten, um Schutz vor der prallen Sonne zu finden, herzlich willkommen hießen. Begrüßt wurden die Anwesenden auch von Reinhardt Reißner, der auch durch Worte, wie anschließend durch die Musik, die gute Stimmung anheizte. Und wie sollte es auch anders sein, wenn mehrere Instrumentalisten ihre Wurzeln in Siebenbürgen haben, einschließlich des Stardirigenten, dessen Mutter aus Agnethlen und seine Frau aus Hundertbücheln stammen. Dieses war die achte durch Siebenbürgen unternommene Tournee der Formation, wobei mehrere Städte und Gemeinden, Ziel der Band waren: Großwardein mit Bad Felix, Sathmar, Săpânţa, Oberwischau, Birthälm, Hundertbücheln, Fogarasch, Zied, das Kloster von Sâmbăta de Sus, Gürteln, Probstdorf, Tartlau, Rosenau, Hermannstadt und Arad. Anlässlich dieser Konzertreise, die unter der Schirmherrschaft von Dr. Richard Keßler, Altlandrat und Ehrenbürger der Stadt Neuburg a.d. Donau gestanden hat, wurden Konzerte geboten, Begegnungen mit alten Bekannten wieder aufgefrischt. Bei ihrer ersten Landestournee 1992 konzertierte die von Reinhardt Reißner geleitete Blaskapelle auch am Kronstädter Hof der Schwarzen Kirche, wobei es auch zu einem gemeinsamen Auftritt mit Prof. Ernst Fleps, Dirigent der Burzenländer Blaskapelle gekommen war. Es folgten weitere Tourneen, 2000 war es dann die Millenniumsreise.
1988 gründete Reinhardt Reißner die „Pfalz-Neuburger-Musikanten“. Somit wurde im Vorjahr das 25.Jubiläum der Kapelle begangen. In diesen Jahren machte die Formation zahlreiche Auslandsreisen. 1998 erfolgte eine Umbenennung des Orchesters in „Reinhardt Reißner Big-Band“ und bietet seither vor allem Stimmungs- und Unterhaltungsmusik. Die sächsische Tanzgruppe, die sie begleitete, bot gekonnt mehrere Darbietungen. Bekannte und weniger bekannte Musiktitel stehen in dem Programm der Band, wobei einen wesentlichen Beitrag auch die Sängerinnen der Band haben. In Fogarasch waren keine dabei, dafür trat spontan als Solistin die hiesige Kirchenmusikerin Christiane Neubert begleitet von der Formation auf. Und sang sogar in sächsischem Dialekt. Übrigens hat die Band zahlreiche siebenbürgische Lieder in ihrem Repertoire, die bei den Zuhörern besonderen Anklang finden. Bei Grillspeisen, einem Bier und der Tanzunterhaltung erfreuten sich die Anwesenden eines schönen, unvergesslichen Nachmittags.