In der Adventszeit erschien auch das jährlich erwartete Jahrbuch des Kronstädter Johannes-Honterus-Lyzeums. Koordiniert von Prof. Helmuth Wagner und mit der Korrektur der deutschen Fassung von Prof. Sabine Morres – das Jahrbuch erscheint bekanntlich zweisprachig, deutsch und rumänisch –, ist dieses nach dem Modell der vorangegangenen Ausgaben strukturiert und gestaltet. Schuldirektor Prof. Radu Chivărean, der die Leitung dieser traditionsreichen und gegenwärtig größten deutschsprachigen Bildungsanstalt des Landes Anfang des Jahres 2017 übernommen hat, erklärte uns gleich bei der Überreichung der neuen Auflage, er möchte das Jahrbuch in Zukunft anders gestalten, ihm eine neue Form geben und vielleicht auch die Erscheinungsperiodizität ändern.
In ihrem Vorwort unterstreicht Prof. Loredana Rădulescu: „Dieses Schuljahr 2016 – 2017 kennzeichnete sich durch eine zusätzliche Änderung aus, die mit Sicherheit viele Lebensbilder für immer wachhalten wird. Ein Schuljahr, das von zwei Schulleitern betreut wurde, kann nichts Schlimmes hervorrufen, sondern im Gegenteil nur Positives und Aufregendes mit sich bringen. Der Weg der zwei Pädagogen wird sich nun auch verändern, doch das Ziel bleibt dasselbe: Erziehung, Anerkennung, Bildung, Entwicklung, indem man stets die Zukunft vor Augen hat. Der Schulleiter Helmut Wagner hat nun die Stafette dem Schulleiter Radu Chivărean weitergegeben“.
Der Historiker Gernot Nussbächer setzt seine Serie zur Geschichte der Honterusschule in der 17. Folge fort, die seit dem Erscheinen des Jahrbuches 2000/2001 fortgeführt wird. In dieser Ausgabe nimmt er das Jahrzehnt 1681 – 1690 unter die Lupe. Dabei bezieht er sich auf Rektoren, Lehrer, Anzahl der „Studenten“. Anschließend folgen die Daten zur Geschichte der Schule, die vom gleichen Autor stammen. Ergänzt wird der geschichtliche Überblick mit der Aufzählung wichtiger Persönlichkeiten, die an der Schule von deren Anfang bis zur Schulreform von 1948 lehrten. Es folgt dann die Liste der Direktoren, die die Schule seit 1948 bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt leiteten. Wie schon betont fand der Leitungswechsel im Januar 2017 statt, als Direktor Helmuth Wagner durch Radu Chivărean abgelöst worden ist. Anschließend werden sämtliche Lehrer, die an der Schule gegenwärtig aktiv sind, und deren Fachbereiche genannt. Diese unterrichteten insgesamt 1539 Schüler von der 0 bis zur 12. Klasse, die an der Schule eingeschrieben waren.
Das Jahrbuch, das als Visitenkarte der Schule vom scheidenden Direktor Helmuth Wagner zu Schulbeginn 2016 bezeichnet wurde, enthält weitere Gedanken, ausgesprochen von Lehrerin Alice Butnar, Sabine Morres, Rodica Ghiţoc. Einen wichtigen Gedanken spricht Sabine Morres aus, dass die Schüler in ihren Stunden auch untereinander nur Deutsch sprechen durften. Was diesen anfangs komisch schien, nutzten sie dann auch in den Pausen. „Das wäre eine tolle Sache, wenn statt des Honterus-Deutsch aus den 70er bis 90er Jahren jetzt ganz einfach Deutsch an unserer Schule in Mode käme. Endlich!“ betont sie.
Im weiteren Inhalt wird über die Gedenkfeier am Michael-Weiß-Denkmal in Marienburg berichtet, über die verschiedenen Schulaktivitäten wie Skipokal, über die Lesefüchse, über den „Speak out“-Wettbewerb, über die Deutscholympiade 2017, über einen Ausflug nach Bukarest, den Schüleraustausch der Honterusschule mit dem Edith-Stein-Gymnasium und den Kollegen aus Wiesbaden, der Aktion „Fit for future“, dem deutschen Sprachdiplom. Die Aufzählung könnte fortgeführt werden. Sehr vielseitig ist auch die musikalische Tätigkeit gewesen. Lukas Hellmann schreibt über seine Teilnahme am internationalen Modellbauwettbewerb im März 2017 in Wien, Ioana Rozorea und Ana Gladc² schreiben über ihren Besuch beim NASA-Zentrum in den USA. Die zahlreichen abgebildeten Diplome zeugen von der vielseitigen Tätigkeit der Schüler und der Schule. Die Fotos jeweiliger Klassenzüge mit ihren Klassenlehrern werden in bleibender Erinnerung auch vermittels des Jahrbuchs bleiben. Mit Recht betonte anläßlich der Abschlußfeier 2017 der neue Schuldirektor Radu Chiv²rean somit: „Die Schule ist gefragter denn je und eine große Hilfe bekommt sie von der Evangelischen Kirche, vom Demokratischen Forum der Deutschen, dem Deutschen Wirtschaftsklub, dem Schulamt und von den Eltern u.a.“ und fordert die Schüler auf, Deutsch zu sprechen, die Berühmtheit der Schule zu bewahren was nur auch mit der Hilfe der Schüler, Lehrer und auch Eltern geschehen kann.
Mit Interesse ist somit auch das zukünftige Jahrbuch zu erwarten in dem man wieder einen Einblick in die vielseitige Tätigkeit an dieser Schule erhalten wird. Der Druck wurde wieder in der Druckerei SG Print in Weidenbach vorgenommen, die Fotos hat HACO International geboten.