Nachdem wir fünf der zu Pfingsten in Deutschland erscheinenen Publikationen der Burzenländer Heimatortsgemeinschaften in den KR-Ausgaben Nr. 27 und 28 unseren Lesern vorgestellt haben, trafen nun weitere drei „Heimatboten“ – die der Rosenauer, Weidenbächer und Zeidner Heimatortsgemeinschaften – in unserer Redaktion ein, sodass wir auch diese unseren Lesern kurz präsentieren möchten, besonders da auch diese sehr vielseitig, inhaltsreich und informativ sind.
„Die Zeitung der Rosenauer Nachbarschaft e.V.“
(Nr. 74, Sommerausgabe 2012, Jahrgang 49)
Schon einleitend weist Schriftleiter Horst Boltres in „Aus der Redaktionsstube“ auf einige der wichtigsten Materiale aus dem Inhalt dieser Ausgabe hin. Der Rosenauer Jugend, die sich auch am Heimattreffen in Dinkelsbühl beteiligte, wird auf Initiative von Vicky Kormesch ein gesonderter Teil gewidmet. Dann wird auf den Bericht hingewiesen durch den zwei Rosenauer Bergsteiger, Roland und Arno Römers, mit einer Gruppe von Alpinisten den Kilimandscharo in Afrika bestiegen haben und die Rosenauer Fahne da anbrachten.
Und nicht als Letztes wird nicht nur einführend, sondern auch in einem weiteren Bericht im Inhalt der Ausgabe darauf hingewiesen, dass Hans Bergel, der aus Rosenau stammende international bekannte Schriftsteller und Journalist, zum Ehrenbürger seiner Geburtsstadt ernannt wurde. Die Serie dieser Ehrungen wurde am vergangenen Donnerstag in Kronstadt fortgesetzt, als Hans Bergel als Ehrenbezeuigung zum „Schriftsteller“ von Kronstadt ernannt wurde.
Wie schon erwähnt wird der Beteiligung der Rosenauer am Dinkelsbühler Heimattreffen zu Pfingsten besondere Beachtung geschenkt, was aus den Berichten und den Illustrationen ersichtlich ist. Sehr ansprechend ist diesbezüglich das Foto mit der repräsentativen Gruppe der Rosenauer Trachtenträger,die auch beim Aufmarsch viel Applaus erzielten. Ausführlich und spannend fällt der Bericht von Roland und Arno Römers über ihre Besteigung des Kilimandscharo aus. Schließlich waren es auch nur sie von der gesamten Gruppe, die den Gipfel unter besonderer physischer Anstrengung erreichen konnten.
Dass sie erfahrene Bergsteiger sind, ist den Daten zu entnehmen bezogen auf Vorbereitung der Expedition, Anreise und alle anderen Details, die sie bieten. Bekanntlich hat Rosenau schon manchen bekannten Alpinisten gestellt, denkt man an Butzi Garner und nun neuerdings an Crina Popescu die Weltruhm durch die Besteigung der höchsten sieben erloschenen Vulkane erzielte. Besonderes ansprechend sind auch die beigefügten Fotos zu dem Bericht. Farbdruck hätte diese noch besser zur Geltung gebracht. In diese Reihe von Berichten ist auch jener über das Wochenende der Rosenauer Skihasen einzugliedern.
Die Frage der Beteiligung der Jugend an den Geschehen der Burzenländer Heimatortsgemeinschaften in Deutschland wird immer wieder angesprochen. „Die Zeitung der Rosenauer Nachbarschaft“ wurde aber initiativ und führte die Rubrik „Rosenauer Jugendforum“ ein, in der Jugendliche zu Wort kommen, Gedanken und Wünsche äußern, sich selbst vorstellen.
Dieses Mal sind es Vicky Kormesch, Ricarda Miskes und Sonja Zintz.
Sicher kommen auch die weiteren Familiennachrichten und Informationen bei den Lesern gut an. Und vielleicht denkt das Rosenauer Bürgermeisteramt auch an den Vorschlag von Herbert Liess, ein zweisprachiges Ortsschild wie bei den meisten Burzenländer Gemeinden anzubringen. Es wäre eine lobenswerte Tat, die auch die Besucher von Rosenau aufklären würde, weshalb in „Râ{nov“, heute so viele Pensionen oder Vereine sich gerne des Namens Rosenau und seiner Ableitungen bedienen.
„Weidenbächer Heimatblatt“
(56. Ausgabe, Sommer 2012)
„Nach einem ereignisreichen Jahr 2011 steht uns 2012 ein ebenfalls arbeitsreiches Jahr bevor“, unterstreicht Klaus Oyntzen, Vorstandsvorsitzender der HOG Weidenbach. Eine Tatsache, die sicher für alle Burzenländer Heimatortsgemeinschaften in Deutschland zutrifft, da alle das 800-jährige Jubiläum des Deutschen Ritterordens und des Burzenlandes festlich begangen haben, sich an dem im Herbst 2011 in Kronstadt stattgefundenen Sachsentreffens beteiligten.
Ein Anlass in den ehemaligen Heimatgemeinden Aus- und Vorschau zu halten, mit Verantwortungsträgern von Kirche und Forum über weitere Maßnahmen zu beraten, die zum Zusammenhalt von hier und drüben beitragen sollen. Somit sind auch die Vorhaben für 2012 festgelegt. In seinem Vorwort zum Heimatblatt, dessen erste Ausgabe im April 1985 erschienen ist, richtet der Vorstandsvorsitzende auch die Einladung zum 13. Weidenbächer Treffen, das am 29. September l. J. stattfinden wird.
In eine Episode aus der Geschichte von Weidenbach/Ghimbav wird man durch einen von Uwe Konst augewählten Text von Johann Gutt eingeführt, der über die Kriegshandlungen im Jahre 1850 im Burzenland und um Weidenbach berichtet. Der Text von Johann Gutt, der damals Kantor in Weidenbach und Oberzolleinnehmer in Kronstadt war, ist im „Marktgässer Brunnenbuch“ erschienen, das lange Zeit als verschollen galt und nach 25 Jahren, im Jahre 1972, wieder auftauchte. Auch bietet Otto Dück „Eine historische Rückschau auf das christliche Leben im 19. Jahrhundert in Weidenbach“.
Die Weidenbächer Heimatortsgemeinschaft ist aktives Mitglied der HOG Regionalgruppe Burzenland. Über deren Tagung, an der auch der Beschluss gefasst wurde, dass der HOG-Verband dem Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland beitreten soll, berichtet Siegbert Bruss.
Von Interesse für die Leser sind sicher auch die weiter im Inhalt angeführten statistischen Daten bezogen auf die Ergebnisse der im Herbst durchgeführten Volkszählung, wobei Daten aus den Gebieten angeführt werden, wo Angehörige der deutschen Minderheit leben, sowie eine Übersicht bezüglich der Seelenzahl im Evangelischen Kirchenbezirk A. B. Kronstadt am Jahresende 2011. Gleich drei Berichte von Pfarrer Uwe Seidner, der die Heimatgemeinden Weidenbach und Wolkendorf betreut, zeugen von dem aktiven in diesen Gemeinden bestehenden kirchlichen Leben.
So sind Details über eine Ausfahrt der Presbyter ins Harbachtal zu erfahren, wie auch bezüglich des Besuchs bei Glaubensgenossen in der Ukraine und in Russland. Und eine weitere Reise erfolgte aus Siebenbürgen bis Karaganda. Anlässlich dieser Reisen wurden nicht nur Kontakte zu den dort bestehenden lutherischen Kirchengemeinden aufgenommen, es wurden auch Ortschaften besucht, in denen Tausende deutschstämmige Bürger aus Rumänien Anfang Januar 1945 deportiert worden sind. Und ebenfalls ist es Pfarrer Uwe Seidner, der über die am 2. Juli 2011, in Neustadt stattgefundene Feier anlässlich des 800-Jahre-Jubiläums des Burzenlandes berichtet.
All seine Berichte kennzeichnen sich außer der vielseitigen Information, auch durch ansprechende Illustrationen aus. Über östliche Religionen setzt sich Gerhard Römer auseinander. Passend dazu der Fotobeitrag von Uwe Konst über die neue, goldene orthodoxe Kirche von Weidenbach. Norbert Wolf und Alfred Gross bieten gelungene, einschließlich bildliche Impressionen vom Heimattreffen in Dinkelsbühl. Zeitungsausschnitte über den Stand des Baus des Flughafens in Weidenbach, der hiesigen Fluggeschichte sind ebenfalls aufschlussreich nicht nur für die Weidenbächer Leser. Zusammenfassend: eine ansprechende Ausgabe, in der jeder Leser, nicht nur der Weidenbächer, ansprechende Anregungen und Informationen findet.
„Zeidner Gruß“
(Nr.112, Jahrgang 59,Juni 2012)
Sein letztes „Editorial“ zeichnet in dieser Ausgabe Udo Buhn, noch als Nachbarvater der Zeidner Heimatortsgemeinschaft in Deutschland. Darin kündigte er auch an, dass er sich nicht mehr zur Wahl stellt bei dem Nachbarschaftstreffen, das vom 7. bis 10. Juni stattgefunden hat.
Er war auch die treibende Kraft bei der Spendenaktion für die Reparatur der Orgel in der evangelischen Kirche von Zeiden, wofür die Nachbarschaft im September des Vorjahres die Summe von 11.195 Euro überreichen konnte. Nun richtete er erneut einen Spendenaufruf an die Zeidner für die nächste wichtige Reparatur, die durchgeführt werden muss, u. zw. die Erneuerung der Elektroanlage in der Kirche. Sicher werden die Zeidner und der neu gewählte Nachbarvater Rainer Lehni diese Aktion ebenfalls mit vollem Herzen unterstützen. Rainer Lehni wünschen wir zum Anlass seiner Wahl als Vorsitzender der Heimatortsgemeinschaft Zeiden, viel Kraft und Einsatzfreude, um die Tätigkeit seines Vorgängers im Amt mindestens mit gleicher Ausdauer fortzusetzen.
Hans Königes hat es wieder geschafft, eine gut konzipierte und inhaltsreiche Ausgabe den Lesern, natürlich unter der Mitarbeit seiner Zeidner Landsleute, zu bieten. Einleitend ist mit Interesse der Rechenschaftsbericht der Evangelischen Kirchengemeinde A. B., übrigens die zweitgrößte im Burzenland, zu lesen. Ersichtlich ist daraus, wie vielseitig die entfalteten Aktivitäten da sind, ausgehend von den Gottesdiensten und gottesdienstlichen Veranstaltungen, Kasualhandlungen, Jugendarbeit bis hin zum Dienst am Nächsten, den Arbeiten an der Kirchenburg und Gästehaus.
Sicher wird auch der neue Kurator von Zeiden, Dipl.-Ing. Peter Foof, seine vielseitige fachliche und gesellschaftliche Erfahrung einsetzen um gemeinsam mit dem Presbyterium und in enger Zusammenarbeit mit Pfarrer Andreas Hartig , das Gemeindeleben zu festigen, die gute Zusammenarbeit zwischen allen Zeidnern, gleich wo sie leben, zu sichern.
Zu begrüßen ist diesbezüglich das von Helmuth Mieskes verfasste Porträt des neuen Kurators, sowie auch des neuen Vorsitzenden des Zeidner Ortsforums, Paul Iacob, damit die Leser diese besser kennenlernen, ihre bisherigen Verdienste schätzen können. Aufschlussreich ist auch das von unserer Redaktionskollegin Christine Chiriac geführte Gespräch mit Stadtpfarrer Andreas Hartig, das aus der ADZ übernommen wurde. Mehrere kurze Beiträge enthalten Informationen über das Geschehen in Zeiden und im Rahmen der Zeidner Heimatortsgemeinschaft.
Nicht zu übersehen sind die Berichte über den Zeidner Fasching, die Konfirmation, die da stattgefunden hat, über die Situation der elektrischen Anlagen in der Kirch,e die dringend erneuert werden müssen, um einen Brand zu verhindern. Weiter ist über das 27. Skitreffen und die Faschingsfeier in Schwäbisch Gmünd und ebenfalls der da stattgefundenen musikalischen Soiree zu lesen. Und wie üblich ist die Ausgabe reich an geschichtlichen Beiträgen, die immer wieder nicht nur das Interesse der Leser erregen, sondern auch das Heimatgefühl fördern.
Sicher ist die Geschichte bekannt, wie es den Zeidner 1612 gelungen ist, die Kirchenburg durch List wieder zurück zu erobern, nachdem sie vom Fürsten Gabriel Bathori eingenommen worden war. Weitere Beiträge beziehen sich auf die neuere Geschichte der Stadt u.zw. der Fahnenweihe des Zeidner Männerchors im Jahr 1912, über die Leichenhalle am Friedhof, die 100 Jahre alt ist, auf die vor 125 Jahren erfolgte Gründung des Evangelisch-Sächsischen Ortsfrauenvereins, über die Evakuierung 1952.
Es wird nicht vergessen, Zeidner zu ehren die besondere Leistungen für ihre Gemeinschaft aufweisen können: Hans Wenzel, der Wörtersammler der 80 wurde, oder Otto Aescht, der seit 60 Jahren als Bläser aber auch Sänger im Chor mitwirkt, Nachrufe auf verstorbene (Günther Wagner, Gerhard Schullerus, Harald Filp) werden gehalten, um deren Einsatz und Wirken nicht zu vergessen.