Schon vor Weihnachten trafen die ersten Publikationen, nun nicht nur der Burzenländer Heimatortsgemeinschaften in Deutschland, in unserer Redaktion ein. Weiterhin werden wir diese für unsere Leser vorstellen. Es handelt sich dabei nicht um Rezensionen, die Einschätzungen machen, sondern darum, deren Inhalt den hiesigen Lesern der landesweit vetriebenen ADZ/KR/BZ vorzustellen und auf verschiedene darin enthaltene Dokumentationen aufmerksam zu machen. Diese Heimatblätter, gleich ob sie Brief, Bote, Zeitung, Nachrichtenblatt genannt sind, werden immer wieder auch als Gruß von den in Deutschland lebenden, ehemaligen Landsleuten aufgenommen.
Die Bindungen zwischen den hiesigen und dortigen jeweiligen Ortsbewohnern werden in den letzten Jahren immer stärker, Heimattreffen werden nun öfters auch in Siebenbürgen begangen, auch wenn da vielleicht nur noch ganz wenige sächsische Bewohner in jeweiligem Ort verblieben sind. Daher ist auch die gebotene Hilfe besonders bei der Instandhaltung des hiesigen Kulturgutes, der Kirchenburgen und Kirchen von besonderer Bedeutung, um diese für die Nachwelt, den kommenden Generationen zu erhalten. Im Jahre 2017, in dem 500 Jahre Reformation begangen werden, rechnet man auch mit einem großen Besucherstrom in die ehemalige Heimat. Anlass bieten das im August in Hermannstadt organisierte Sachsentreffen und der im September in Kronstadt eingeplante Kirchentag sowie die weiteren damit im Zusammenhang stehenden Festlichkeiten im Laufe des Jahres. Somit bieten die Publikationen der Heimatortsgemeinschaften auch wichtige Informationen über die Teilnahme an diesen Veranstaltungen.
„Briefe aus Brenndorf“
(41. Jahrgang, 82. Folge, Weihnachten 2016)
Der Großteil der 54 Seiten umfassenden Weihnachtsausgabe ist dem ersten Heimattreffen gewidmet, das am 6. und 7. August 2016 in Brenndorf unter großer Beteiligung stattgefunden hat. Nach dem Festgottesdienst in der Kirche, deren Innenrenovierung 2013 abgeschlossen worden war, folgte nun die Einweihung des neuen Denk- und Mahnmals für Opfer von Krieg und Deportation, ein Werk des aus Brenndorf stammenden und seit Jahren in Deutschland lebenden bildenden Künstlers Reinhardt Schuster. Bischof Reinhart Guib, der die Predigt gehalten und die Einweihung des Denkmals vorgenommen hat, betonte u.a., „dass Heimattreffen nicht nur Freude und Unterhaltung beinhalten, sondern auch Erinnerung an Schmerz und Leid der Vorfahren, was die Gemeinschaft und Glauben stärkt, Grenzen überwindet und gegen das Vergessen kämpft“. Meinungen von Teilnehmern, eine reiche Bildinformation werden diesem Ereignis gewidmet. Siegbert Bruss, Vorsitzender der HOG Brenndorf in Deutschland und Chefredakteur der „Siebenbürgischen Zeitung“ berichtet auch über den offenen Dialog, den die sächsische Gemeindevertretung mit dem neuen Bürgermeister der Ortschaft Sergiu Arsene geführt hat.
Die Nachrichten aus Brenndorf berichten von der Feier des Martinstags, der Gedenkfeier anlässlich des Totensonntags. Ergänzt werden diese mit Informationen seitens des Vorstandes der HOG mit Einladungen zu verschiedenen Treffen. Im zweiten Halbjahr sollen die Renovierungsarbeiten an den Außenwänden der Kirche vorgenommen werden. Ein diesbezüglicher Dankgottesdienst ist für den 1. Oktober 2017 eingeplant. Alle Brenndörfer aus Bayern, Österreich und anderen Regionen werden am 7. Oktober 2017 zum Regionaltreffen nach München eingeladen. Ergänzt wird die Ausgabe mit den Familieninformationen, den Glückwünschen zu Geburtstagen, eine Auflistung der eingelaufenen Spenden für Kirchenrenovierung, Friedhofspflege, für die Dorfgemeinschaft.
Neustädter Nachrichten“
(Nr. 209, Jahrgang 59, Winter 2016)
Die inhaltsreiche, auch sehr vielseitig illustrierte Weihnachtsausgabe wird mit einer Weihnachtsbotschaft von Pfarrer Uwe Seidner und einem Vorwort der Schriftleiterin der Publikation, Beate Schramm, eingeleitet. Pfarrer Seidner ist dankbar der Gruppe junger Leute, die die freudige Botschaft von dem Kind in der Krippe Bethlehems in Wolkendorf und Neustadt aufführte, was nicht mehr so selbstverständlich in unseren Kirchengemeinden geschehen kann. „Gott hat seinen Sohn in eine Welt voller Probleme geschickt, in eine Welt, in der es schwierig ist, auch nur eine Herberge zu bekommen. In unserem Leben haben wir auch zahlreiche Probleme. Gott teilt diese Probleme mit uns, er geht diesen Weg mit uns.
Er will nicht, dass wir auch an einem Tag wie Weihnachten diese Probleme unter den Tisch kehren, sondern Gott lädt uns ein, ihm unsere Sorgen anzuvertrauen“ unterstreicht er in der Botschaft. Mehrere Materialien beziehen sich auf die neuere Geschichte von Neustadt. Peter Lukesch schreibt über „Die Landwirtschaft des Burzenlandes“, Martin Bartesch geht auf „Das Dreschen und die Dreschmaschinen in Neustadt“ ein. Richard Casper erinnert an die Erntezeit 1943, Hildegard Zintz äußert Gedanken und Erinnerungen an den Bauernstand, der Rolle der Nachbarschaften in den Burzenländer Gemeinden.
Einige besondere Söhne dieser Gemeinde wie Hans Hermannstädter, der im Handballteam Rumäniens bei den Olympischen Spielen 1936 dabei war, oder Dr. Bernd Porr, der einer Neustädter Familie entstammt, in Herten geboren wurde und für Aufsehen in Hollywood als Produzent sorgt, werden vorgestellt. Desgleichen werden die 1973 in Kronstadt geborenen Brüder Gert und Uwe Tobias, die Neustädter Wurzeln haben, und wieder für Aufsehen mit einer neuen Kunstausstellung in der Pinakothek der Moderne in München sorgten, präsentiert. Berichte über die Neustädter Wandergruppe, der Einladung zur Herbstwanderung 2017, zum Geschworenen Montag, der Orgeleinweihung in Neustadt, Reiseberichte, unter anderen nach Australien, bieten einen reichen Inhalt nicht nur für die Neustädter Leser. Aus der Heimatgemeinde grüßt Gisella Cioconea, die sich auf die Wiedereinweihung der Orgel, auf die Kirchenburgen-Radtour „Bike & Like“, der Konzertreihe „Musica Barcensis“ bezieht. Die Familieninformationen ergänzen diese vielseitige, gut strukturierte Ausgabe.