Das im April gegründete deutsche Ortsforum Heldsdorf stellt eine eigene Wahlliste für den Gemeinderat Heldsdorf bei den Lokalwahlen vom 9. Juni auf. Die Liste besteht aus Günter Reiner (Vorsitzender des Ortsforums), Andreas Muntean und Amalia Cioacă. Da die bisherigen drei Vertreter des Forums im Gemeinderat nicht mehr als Kandidaten des Forums nominiert wurden und da sie inzwischen für eine andere Partei (PER - Partidul Ecologist Român) kandidieren, hat Günter Reiner auf KR-Anfrage einige Erklärungen betreffend Wahlvorbereitungen bereit.
„Wir fanden, dass die Gemeinderatsmitglieder seitens des Forums uns nicht vertreten“, sagt Günter Reiner, der mit Zustimmung des Kreisforums, zusammen mit Gerhard Barthelmie, Andreas Muntean, Amalia Cioacă und Alin Bourceanu als Gründungsmitglieder das Ortsforums Heldsdorf ins Leben rief. Reiner ist 1957 geboren und ist nach 25 in Deutschland verbrachten Jahren vor zehn Jahren nach Heldsdorf zurückgekehrt. Er unterrichtet Sozialkunde und Geschichte an der deutschen Schule in Zeiden und aushilfsweise Deutsch am Honteruskolleg, wo auch seine Tochter in der sechsten Klasse eingeschrieben ist. Andreas Muntean ist 1979 geboren und ist Lichttechniker an der Kronstädter Oper; Amalia Cioacă (Geburtsjahr 1980) ist Übersetzerin und arbeitet in einem Call Center.
Falls in den Gemeinderat gewählt, so werden der oder die Forumsvertreter all jene Projekte unterstützen, die dem Wohl der Gemeinde dienen. Veränderungen seien in Heldsdorf notwendig, denn zum Unterschied zu anderen Burzenländer Gemeinden wie Petersberg, Honigberg, Neustadt oder Wolkendorf habe sich da nicht vieles getan. Deshalb benötige es auch einen neuen Bürgermeister und nicht einen, der, wie der bisherige, nur Versprechungen liefere, die er dann nicht einhält. Das Forum hat keinen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufgestellt, wird aber Jean Pierre Vanhoutte unterstützen – ein seit zwölf Jahren in Heldsdorf lebender Unternehmer aus Belgien, der sich nun als Unabhängiger für das Bürgermeisteramt bewirbt. EU-Projekte seien interessant fürs Heldsdorfer Ortsforum und mit Vanhoutte hoffentlich auch umsetzbar. Heldsdorf erfuhr in den letzten Jahren einen Bevölkerungszuwachs; es wurde auch viel gebaut. Aber, erinnert Reiner, die neuen Bewohner sind unzufrieden weil sie sich selber um den Anschluss an die Strom-, Gas- und Wasserversorgung kümmern müssen. Eine neue Kanalisation sei dringend notwendig, denn noch werden die Abwasser in den Neugraben geleitet.