Seit acht Monaten erschüttert ein schreckliches Drama die Familie Manea aus Kronstadt. Lucian Manea ist nach einer Expedition im Elbrus nicht mehr zurückgekehrt. Er gilt als verschollen. Das letzte Mal wurde er von seinem russischen Kollegen kurz nach Besteigung des Gipfels gesehen. Beim Abstieg muss sich ein Unfall ereignet haben, wahrscheinlich ein Sturz in eine Gletscherspalte. Die eingeleiteten Rettungs- und Suchaktionen blieben erfolglos.
Eine Sterbeurkunde kann, laut rumänischer Gesetzgebung, in solchen Fällen nicht vor Ablauf von zwei Jahren nach der Vermisstenmeldung ausgestellt werden. In Kronstadt warten Dr. Laura Manea, Hochschullektorin für deutsche Kultur und Zivilisation an der Transilvania-Uni, sowie die drei Kinder (zwei achtjährige Zwillinge und eine 12-jährige Tochter) auf ihren Ehemann bzw. Vater. Ungewissheit steigert den Schmerz und verlängert diese Tragödie. Frau Manea kann zurzeit vom rumänischen Staat keine Hilfe erwarten; die Firma des Ehemanns kann von ihr nicht übernommen werden.
Am 28. Juni startet ein von dem Bergsteiger Radu Albu geleitetes Team zum Elbrus in der Hoffnung, mit Hilfe russischer Kollegen und Bergretter den Leichnam von Lucian zu finden und zu bergen. Lucians Bruder fährt mit, um die Identifizierung vorzunehmen. Um in dieser tragischen Geschichte dem Warten ein Ende zu setzen, sind 6400 Euro notwendig, unter anderem für Flugkosten, Bergausrüstung, Einsatz eines Hubschraubers. (KR)