Physiotherapie, Trigger-Osteopraktik nach Dr. Bauermeister, medizinische Massage, manuelle Lymphdrainage, Krankengymnastik – in der Praxis in einem Innenhof in der Kronstädter Langgasse 96 wird all dies angeboten. Dabei handelt es sich um einen Ein-Mann-Betrieb, denn Thomas Luczay behandelt und massiert, nimmt Anmeldungen entgegen und sorgt selber für Sauberkeit in seiner Praxis. Seit Oktober 2007 hat er die zwei Räume in einem Nebengebäude gemietet und hier „Osteopraktik“ eröffnet. Es ist eine gute Adresse für alle die mit Schmerzen des Bewegungsapparates zu kämpfen haben. Und das sind nicht wenige und, leider, nicht nur ältere Leute, wie man vielleicht vermuten könnte. Nein, auch jüngere Semester klagen darüber und suchen eine Linderung.
„Der Körper braucht Dynamik“, sagt der in Nürnberg ausgebildete Therapeut, Masseur und Bademeister. Heute sind selbst jüngere Leute nicht mehr so aktiv. Die Hektik des Alltags kompensiere nicht statische Arbeitsplätze, wo einem doch recht viel abverlangt wird, beginnend mit dem Stress, meint der gebürtige Kronstädter (Jahrgang 1970). Er selbst geht mit gutem Beispiel voran, nicht nur für seinen 13-jährigen Sohn Peter Cornelius, sondern auch für die Patienten. Luczay braucht und liebt die Bewegung. Und wo kann man besser aktiv sein als in der freien Natur, in den Bergen? Das wäre auch eine Erklärung für die Tatsache, dass Luczay gern wandert und sich nun als Vorsitzender des Siebenbürgischen Karpatenvereins (SKV) zur Verfügung gestellt hat.
Was er in Deutschland, wohin Luczay 1991 ausgewandert ist, an Fachwissen aneignen und an praktischer Erfahrung sammeln konnte, das wollte er auch in seiner Heimatstadt anwenden, wohlwissend, dass hier nicht so viele Therapeuten anzutreffen sind. Deutschland sei „übervoll“ auch in dieser Hinsicht. In seiner Heimat konnte er sich selbständig machen und hier konnte er auch das umsetzen, was bei seiner Berufswahl ausschlaggebend war: „Ich will jedem helfen.“
Hier seien seine Wurzeln und die familiären Bindungen. Wie auch Ehefrau Gabriela die als Zahntechnikerin mit einer Kollegin ein eigenes Labor betreibt, wagte Thomas den Schritt in die berufliche Selbständigkeit und fühlt sich nun, nach guten fünf Jahren, in diesem Beschluss bestätigt. Zwar gibt es keinen Vertrag mit der Krankenkasse, aber an Kunden mangelt es nicht. Luczay arbeitet mit einigen Chirurgen und Orthopäden zusammen und die Mundpropaganda funktioniert gut über Freunde und Bekannte. „Ich wollte durch meine Leistungen anerkannt werden und habe deshalb auf Werbung verzichtet.“
Eine Einzelbehandlung kostet 50 Lei und dauert zwischen 35 und 45 Minuten, je nach dem, wie schwierig der Fall ist. Zum Einsatz kommt dabei auf dem Massagetisch auch ein modernes deutsches Stoßwellengerät Marke Wolf. „Die meisten Schmerzen des Bewegungsapparates kommen von Verdickungen in der Muskulatur. Das Gerät spürt diese Verdickungen auf, weil die Schmerzen oft weit davon entfernt auftreten können. Gleichzeitig erfolgt auch die Therapie“, erklärt Luczay. Es gehe dabei um eine Ursachentherapie und nicht allein um Schmerzsymptomatik. Der Körper müsse als Ganzes betrachtet werden, sodass diese Art der Therapie versuche, den Ursachen auf den Grund zu gehen und sich nicht lediglich vornimmt, die Schmerzen für kurze Zeit zu behandeln und zu entfernen.
Thomas Luczay arbeitet auf Grund von Anmeldungen, die über Telefon (0268-41.57.07 oder 0753. 92.47.66) vereinbart werden können. Die Praxis ist von montags bis donnerstags zwischen 8 und 20 Uhr geöffnet.