Das Pfingstfest liegt hinter uns. Die ersten Ausgaben der Publikationen der Heimatortsgemeinschaften in Deutschland, die ihren Erscheinungstermin vor diesem Fest haben, an dem auch das Heimattreffen in Dinkelsbühl jährlich stattfindet, trafen in unserer Redaktion und beim Demokratischen Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt (DFDKK) ein. Seit vergangenen Sommer hat bekanntlich auch die Karpatenrundschau ihren Sitz im Forumshaus, so läuft die diesbezügliche gegenseitige Information besser. Trifft eine der HOG-Publikationen beim Forum ein und nicht auch in der Redaktion, oder umgekehrt, machen wir den Austausch jeweiligen Blattes, um es unseren Lesern vorstellen zu können. Danach gelangen diese alle in die Forumsbibliothek, wo sie, falls sie nicht schon in jeweiliger Ortschaft eingetroffen sind, von den interessierten Personen eingesehen werden können. Die Vorstellung jeder Publikation nehmen wir nach Zeitpunkt des Eintreffens vor, und erst nachher wird die alphabetische Reihenfolge berücksichtigt.
„Briefe aus Brenndorf“
(41. Jahrgang, 81. Folge, Pfingsten 2016)
„Die Glocken rufen zum ersten Heimattreffen in Brenndorf“ auf, vermerkt schon der Bildtext auf dem Titelblatt. Damit wird die Einladung zu diesem Fest ausgesprochen. Die genauen Angaben sind dann im Innenteil der Ausgabe über Programm, organisatorische Hinweise und eine elftägige Busreise aus Deutschland enthalten. Das Treffen ist für den 6. - 7. August geplant und umfasst Festgottesdienst, Einweihung des neuen Heldendenkmals am Friedhof von Brenndorf, geselliges Beisammensein.
Eingeleitet wird die neuste von Siegbert Bruss, Herausgeber als Vorsitzender der HOG Brenndorf, redigierte Ausgabe mit einem Auszug aus der Pfingstbotschaft von Pfarrer Helmut Kramer, der ermutigt, lange verdrängte Fragen zu stellen. Pfingsten 2016 ist auch ein besonderes Datum für die Brenndorfer, da vor 40 Jahren die Dorfgemeinschaft der Brenndorfer in Deutschland in Dinkelsbühl 1976 gegründet worden ist. Pfarrer Kramer dankt in seiner Botschaft all jenen, die sich in diesen verflossenen Jahren für die Gemeinschaft engagiert haben.
Es folgt eine ausführliche Dokumentation in Wort und Bild, gezeichnet von Altnachbarvater Otto Gliebe über die Anfänge und den Entwicklungen, die seither stattgefunden haben. Der Autor geht von dem Pfingstsonntag 1976 aus, als in der Gaststätte „Brauner Hirsch“ in Dinkelsbühl der Grundstein zu dieser Heimatortsgemeinschaft gelegt worden ist. Er geht auf die verschiedenen Ereignisse ein, von denen wir nur einige hervorheben wollen. Das Erdbeben vom 4. März 1977, das dem Kirchturm und der Kirche schweren Schaden verursachte. 1979 erschien die Ortschronik der Gemeinde. Es folgt ein Blick auf die nach der Wende gestarteten Hilfsaktionen, vor allem seitens des Sozialwerkes der Siebenbürger Sachsen, auf die Zusammenarbeit im Vorstand, auf die unternommene Familienforschung.
Siegbert Bruss setzt diese Übersicht für die Zeitspanne 2001 – 2016 fort. Dabei bezieht er sich auch auf den Führungswechsel an der Spitze des HOG-Vorstandes, der 2003 vollzogen wurde als Otto Gliebe sein Amt an den jungen Siegbert Bruss als Vorsitzender der Dorfgemeinschaft übergab. Dieser bezieht sich auf die Nachbarschaftstage, die jedes dritte Jahr in Brackenheim stattfinden, auf die Rolle des Heimatbriefes im Zusammenhalt der Gemeinschaft, auf die drei veröffentlichten Dokumentationen bezüglich der Presbyterialprotokolle der evangelischen Kirchengemeinde, des Brenndörfer Dialekts und des Wörterbuches. Weiterhin nimmt er Bezug auf die Renovierung der Kirche in der Heimat, der Beteiligung der HOG mit Trachtengruppen am Heimattag in Dinkelsbühl, auf die Familienforschung, dem Adressenverzeichnis u.a.
Aufschlussreich ist auch der von Pfarrer Dr. Peter Klein gezeichnete Rechenschaftsbericht der evangelischen Kirchengemeinde im Vorjahr. Darin bezieht er sich auf den geistlichen Dienst, auf Verwaltungsprobleme in dieser Diasporagemeinde. Voraussichtlich werden ab August die Glocken automatisch erklingen und nicht mehr per Hand geläutet werden, was auch als besondere Leistung gewertet wird. Pfarrer Dr. Peter Klein bietet auch eine ausführliche Dokumentation über die Kirchenglocken von Brenndorf. Über das Uhrwerk von Brenndorf, das 1869 in Wien gebaut wurde, ist eine Dokumentation von Dr. Volker Wollmann einzusehen. Weitere Berichte beziehen sich auf das Blaskapellentreffen in Friedrichroda, auf das Freizeitwochenende im Altmühltal. Ein neues Heldendenkmal soll beim Begegnungsfest am 6. August in Brenndorf eingeweiht werden. Dieses ist ein Werk des gebürtigen Brenndörfer Künstlers Reinhardt Schuster, das den Opfern der beiden Weltkriege und der Deportation gewidmet ist. Weitere Kurzberichte und die Familieninformationen runden diese inhaltsreiche und vielseitige Ausgabe ab.
„Wir Heldsdörfer“
(Ausgabe Nr. 114, Pfingsten 2016)
Aus dem Vorwort des Vorsitzenden der HOG Heldsdorf, Thomas Georg Nikolaus, wird man schon mit den wichtigsten Vorhaben dieser Gemeinschaft vertraut gemacht. Hauptaugenmerk des Vorstandes war das 13. Heldsdörfer Treffen, das vom 27. bis 29. Mai 2016 in Friedrichroda stattfand. Darüber werden wir in der nächsten Ausgabe der Publikation sicher die Berichte lesen können. Ein weiteres Vorhaben ist, im Rahmen eines Festgottesdienstes im August 2017 und eines anschließenden Treffens in der Heimat die Verbundenheit mit den in der Heimat verbliebenen Landsleuten zu festigen. Dieses wird laut einem Rahmenprogramm stattfinden, das ausgearbeitet wird und in der nächsten Ausgabe der Publikation veröffentlicht werden soll. Der HOG-Vorsitzende spricht seinen Respekt und Dank den „verbliebenen Landsleuten“ auch dafür aus, dass die Renovierung der Kirche stattgefunden hat und zwar komplett aus eigenen Mitteln, ohne Finanzen seitens der HOG.
Nach den Mitteilungen, Kurzmeldungen und Lesermeinungen ist der Rechenschaftsbericht des Presbyteriums der evangelischen Kirchengemeinde Heldsdorf für das Jahr 2015, gezeichnet von Kurator Karl-Heinz Gross, einzusehen, in dem über Gottesdienste, kirchliche Handlungen, die Frauenarbeit, dem Dienst am Nächsten, dem Zustand der kirchlichen Gebäude u.a. berichtet wird. Positiv ist auch die Bilanz der Landwirtschaftsgesellschaft „Heltia“, wie im Bericht von Wolfgang Wittstock zu lesen ist.
Es folgen Berichte aus Deutschland bezüglich des Skitreffens der Heldsdörfer, der Beteiligung am 4. Treffen der Burzenländer Bläser. Edith Gross schreibt über das Treffen der 70-Jährigen, das im November 2015 stattgefunden hat. Gefeiert wurde in Langenzenn bei Nürnberg bei Metzger Dootz.
Bezüglich der im Februar verzeichneten Einsturzes des Kirchenturms in Rothbach und teilweise des Turms in Radeln werden die Leser durch einen Bericht von Elise Wilk informiert. Über die Anzahl der Seelen im Kronstädter Evangelischen Kirchenbezirk im Vorjahr wurde der diesbezügliche Bericht aus unserer Wochenschrift übernommen, um die Leser zu informieren. Stefan Cosoroabă berichtet über den Kirchenburgenpass, mit dem man 50 Kirchen und Kirchenburgen besuchen kann, sich aber auch anderer Vergünstigungen erfreut.
Gleich mehrere geschichtliche Beiträge über Heldsdorf werden den Lesern geboten. Karl-Heinz Brenndörfer veröffentlicht den ersten Teil seiner Dokumentation über das Kriegsjahr 1916 in Heldsdorf. Er ist auch der Autor eines Beitrags zu den Aufzeichnungen aus der Kronstädter Zeitung, die vor 100 Jahren erschienen sind. Von Dr. August Schuller wird ebenfalls der erste Teil seines Textes über „Die evangelische Kirche A.B. in Siebenbürgen im Spannungsfeld von Kulturträgerin und Glaubensgemeinschaft“ den Lesern geboten. Erwin Franz bietet in seiner 3. Folge Erinnerungen aus seiner Familie. Herbert Liess schreibt über seine Fahrradtour am Donauradweg. Er schrieb an Staatspräsident Klaus Johannis. Das Antwortschreiben einer Beraterin des Präsidenten wird auch wiedergegeben. Die Familiennachrichten runden diese inhaltsreiche, gut illustrierte, rund 50 Seiten umfassende Ausgabe der „Wir Heldsdörfer“ ab.
„Das Tartlauer Wort“
(34. Jahrgang/Nr. 68, Pfingsten 2016)
Das 18. Tartlauer Treffen findet heuer am 24. September in der Reichsstadthalle in Rothenburg ob der Tauber statt. Dazu lädt der Vorstand der Heimatortsgemeinschaft und Nachbarvater Volkmar Kirres, auch in seinem Vorwort zu dieser Ausgabe, herzlich ein. Das Programm ist ebenfalls im Inhalt der Ausgabe einzusehen. Der Vorstand richtet dabei auch einen Aufruf an die Tartlauer, auch Kinder, Freunde und Bekannte anzusprechen, um den „Fortbestand unserer Gemeinschaft zu sichern“, da die Mitgliederzahl der 9. Tartlauer Nachbarschaft in Deutschland beständig fällt, und nun unter 500 Familienmitgliedschaften gesunken ist.
Mehrere Berichte und Informationen aus der Heimatgemeinde Tartlau sind einleitend in dieser Pfingstausgabe enthalten. Ursula Philippi stellt die sechs Mitglieder des Presbyteriums – Heidrun Junesch, Kurator Gerhard Klutsch, Rudolf Kurmes, Christian Schmidt, Dorothea Teutsch, Kurt Wädtleges – und deren Vorhaben vor. Gewählt im Herbst, bedeutet das Jahr 2015 einen Neuanfang in der Kirchengemeinde Tartlau. Eine gute Initiative der Autorin, damit die Presbyter besser bekannt gemacht werden. Es folgt ein kurzer pfarramtlicher Bericht, illustriert mit mehreren Fotos, die Aspekte aus der Kirchengemeinde zeigen: Aufführung des Krippenspiels, Weihnachtsfeier, das neue Aussehen des Gästehauses und der „alten Schule“, die renoviert wurden. Drei musikalische Veranstaltungen, das Gemeindefest fanden im Vorjahr statt. Am 14. August 2016 ist das Heimattreffen geplant. Details werden nach Abschluss der Planung bekannt gegeben. Ebenso ist der Auszug aus dem Bericht des Kronstädter Kirchenbezirkes am 31. Dezember 2015 für das Burzenland einzusehen. Dietmar Göbbel berichtet über die Anschaffung eines gebrauchten Löschfahrzeuges in Deutschland, das nach Tartlau überführt werden konnte und nun im Einsatz steht.
Raimar Tontsch schreibt über die Böblinger Wandergruppe der Senioren, die viel Freude an der Natur haben. Hannelore Schuster berichtet über das Burzenländer Blasmusiktreffen. Ebenfalls sie schreibt auch über die Theateraufführung der Kreisgruppe Böblingen, die das Stück „Bäm Brännchen“ geboten hat. Die Kinderbuchautorin Anne Junesch bietet einige Gedanken zu Tartlau. Auch wird ihr neustes Buch „Schnurri“ vorgestellt. Sehr ansprechend ist der Auszug aus einer Familiengeschichte verfasst von Stefan Dezsö, in der Zustände des ehemaligen kommunistischen Regimes angeprangert werden. Ergänzt wird die Ausgabe mit den üblichen, zum Teil reich illustrierten Familieninformationen.