Mit Verspätung traf in unserer Redaktion die Nachricht vom Tod unseres ehemaligen, seit 1985 in Deutschland lebenden Kollegen und namhaften Oberth-Biografen, Dr.-Ing. Hans Barth, ein. Aus der „Siebenbürgischen Zeitung“ haben wir von seinem am 4. August 2011 erfolgten Tod nach einer schweren Krankheit im Klinikum Aschaffenburg erfahren.
Auf diesem Wege sprechen wir seiner trauernden Familie unser tief empfundenes Beileid aus. Wir werden uns stets an ihn erinnern, sowie an die gemeinsam verbrachten Jahre in Kronstadt, in der Redaktion der Karpatenrundschau. Hans Barth wurde am 13. November 1934 in der siebenbürgischen Ortschaft Seiden geboren. Schon von früh an lernte er die Schwierigkeiten des Lebens kennen, wurde als Kind in Bulkesch, im Hause der Großeltern aufgezogen.
Nach Abschluss einer vierjährigen Fachschule im Bereich Energetik in Mediasch, arbeitete er in mehreren Betrieben im Umfeld, bis er 1963 als Lokalkorrespondent für die Region Kronstadt von der Tageszeitung „Neuer Weg“ angestellt wurde. Der sehr fleißige und gewissenhafte junge Journalist besuchte an den Abendkursen das Polytechnikum von Kronstadt und schloss dieses 1970 als Elektroingenieur ab, um ebenda 1976 auch die Dissertation zu verteidigen. 1971 wechselte er zur Kronstädter Wochenschrift „Karpatenrundschau“, wo er sich weiterhin als ausgewiesener Fachmann in seinen Veröffentlichungen zeigte, viel Initiative an den Tag legte, wie beispielsweise der Einführung der Sommerzeit.
Besondere Verdienste hat er sich aber erworben durch die Kontaktaufnahme zu dem Raketenforscher Hermann Oberth, dessen Buch „Wege zur Raumfahrt“ er 1974 als Herausgeber im Kriterion Verlag veröffentlichte. Seine Bindungen zu Oberth wurden immer enger, er setzte sich ein für dessen ersten Besuch in der Heimat. Hans Barth veröffentlichte dann den „Briefwechsel“ (zwei Bände 1979, 1984), den Oberth mit Wissenschaftlern geführt hat, brachte eine Monografie über den „Titan des Weltraumfluges“ (zwei Auflagen in rumänischer Sprache), die Biografie, einen Band über die siebenbürgische Wissenschaftsgeschichte „Von Honterus zu Oberth“, aber auch populär-wissenschaftliche Abhandlungen über „Der Mond“ (1978), „Die Energie“ (1981), „Das Weltall“ (1980), „Raumfahrt“ (1983), illustriert von Helfried Weiß, im Ion Creangă Verlag heraus.
Insgesamt 25 Buchveröffentlichungen zählt sein Schaffen. Nach seinem Band „Weltraumtechnik für die Umwelt“ 1997 (Bechtl Verlag München) ist ihm die Ehrenmitgliedschaft des „Ordens Alexander der Große“ mit dem Sitz in New York verliehen worden. Hans Barth ist somit in die siebenbürgische aber auch in die Raumfahrtgeschichte eingegangen.