In Sankt Augustin bei Bonn feierte die ehemalige Chemielehrerin Ingeborg Miess im Kreise ihrer Familie am 7. September ihren 100. Geburtstag. Zu diesem Anlass wurde sie auch von vielen ihrer ehemaligen Schülern von der deutschen Abteilung des Kronstädter Lyzeums Nr. 1 (heute Andrei-[aguna-Nationalkolleg), wo sie in der Zeitspanne 1952-1970 unterrichtet hat, beglückwünscht. Die Redaktion der „Karpatenrundschau“ schließt sich diesen Glückwünschen an und bringt einige Botschaften ihrer Schüler von einst zu diesem so besonderen Geburtstag. Wir wünschen der Jubilarin und ihrer Familie (unlängst feierten Ingeborg und Michael Miess ihren 70. Hochzeitstag – die Gnadenhochzeit!) Alles Gute, Gesundheit und viel Freude!
Wir haben meist recht unterschiedliche Erinnerungen an unsere Lehrer. Ingeborg Breihofer Miess war viele Jahre zuständig, uns Chemie beizubringen. Jahre später, hier in Deutschland hab ich erwähnt, dass ich in Chemie sicher keine Leuchte war. Da meinte sie : „Ich hab doch meine Schüler nicht danach beurteilt, das Menschliche war mir viel wichtiger.“
Renate Mildner Müller
In den Jahren 1965/66 war ich Schüler der IX. A bzw. der X.A-Klasse Real der deutschen Abteilung des Lyzeums Nr. 1 (heute Andrei-[aguna-Kolleg). Wir hatten das Glück, in Chemie Frau Inge Miess zu haben. Ich habe schöne positive Erinnerungen an den Unterricht, als wir mit der Mendelejew-Tabelle zu kämpfen hatten. Wir beneideten unsere Mitschüler aus der rumänischen Abteilung, wo O für „oxigen“ stand und H für „hidrogen“ und nicht H für Wasserstoff usw. Und trotzdem habe ich Chemie dank Frau Miess sehr gerne gelernt.
Ich wünsche Frau Professorin Miess zu Ihrem Lebensjahrhundert beste Gesundheit. Mit besten Gedanken und Wünschen
Nicolae Vlad Popa
Rentner, ehemaliger Rechtsanwalt, Senator und Europaparlamentarier
Die geschätzte Chemielehrerin Inge Breihofer Miess feierte am 7. September im Kreise der Familie diesen seltenen Tag. Etwa 20 Jahre erzog sie an der Honterusschule ganze Generationen in diesem Fach. Sie kam in ein jahrzehntelang geformtes Lehrerkollektiv und mit anderen jungen Lehrkräften (z.B. Marianne Rudolf) konnte sie die Schüler mitreißen. Stellvertretend einige Schülervornamen: Walter, Hans, Dieter, Renate, Gundel, Horst, Mihai. Walter und Horst wählten Chemie als Beruf. Bei vielen Klassentreffen war sie dabei oder schrieb den jeweiligen Personen warm empfundene Sätze, wenn sie aus Krankheitsgründen nicht teilnehmen konnte. Ein beispielgebendes Familienleben sei hier noch erwähnt.
Eckhard Schlandt
Kaum zu glauben, doch wahr, Prof. Ingeborg Miess wurde un-längst 100 Jahre.Ich wünsche ihr zum Jubiläum von ganzem Herzen alles Gute und noch gute Zeit im Kreise ihrer Familie.
Als Chemielehrerin hat sie mich beruflich, durch den von ihr gestalteten Unterricht , entscheidend für meine Zukunft geprägt. Dafür danke ich ihr herzlich!
Ihr ehemaliger Schüler aus Kronstadt,
Walter Schlandt
Lehrer prägen sich ins Gedächtnis ihrer Schüler meist durch ihre besonderen Eigenschaften ein.
Denke ich an den Chemie-Unterricht bei Frau Miess, so war er für mich ein Nicht-in-Erscheinung-Treten, möglichst nicht durch Unwissen auffallen.
Zwar war die Tafelanschreibe sehr anschaulich, aber für mich völlig unverständlich. Doch Frau Miess kannte uns und hätte nie einen Schüler und sein Unwissen bloßgestellt. Zum Erklären wurden immer die „Könner“ an die Tafel gerufen.
Für sie zählte in erster Linie der Mensch und dann erst das Fach. Ein Grundsatz, den ich in meinen 35 Jahren Lehrtätigkeit ebenfalls versucht habe zu befolgen. Danke!
Zu diesem außergewöhnlichen Jubiläum wünsche ich ihr alles erdenklich Gute.
Alfred Schadt (Matura 1969),
Redaktionsleiter „Neue Kronstädter Zeitung“