Im Zeitraum vom 13.-20.07.2016 fand in der Robert-Gerwig-Schule in St. Georgen im Schwarzwald, Baden - Württemberg ein besonderer Austausch statt: Die 15 Jugendlichen der Jugendgruppe des Vereines „ Viscri incepe“ aus dem siebenbürgischen bekannten Dorf Deutschweißkirch / Viscri in Rumänien waren als Austauschschüler in der Werkschule zu Gast.
Wie entstanden diese Kontakte? Die Lehrer und Schüler sowie Eltern der St. Georgener Schule organisierten 2014 einen engagierten Spendenaufruf, mit welchem sie 4000 an den Aufbau des Jugendzentrums nach Deutschweißkirch, Rumänien spendeten. Mit diesen Geldern sowie anderen Spenden konnte das Jugendhaus aufgebaut werden. Dank der Finanzierung seit 2014 durch die Baden- Württemberg – Stiftung innerhalb des Projektes „Jugendhaus Alte Spinnerei“ konnte der rumänische Verein die Jugendarbeit aufbauen, die Jugendlichen durch Workshops und Seminare sowie Ausflüge fördern, 2 Arbeitskräfte bezahlen und nun das Jugendhaus zum Teil ehrenamtlich organisieren.
Letztes Jahr besuchte Frau Silke Schwinghammer, Lehrerin und Leitung des Schulsanitätsdienstes der Robert-Gerwig- Schule, mit einer Gruppe von 13 jungen Sanitätern das Dorf in den Karpaten. Innerhalb dieser schönen Woche voller Begegnungen und gemeinsamer Erlebnisse entstand der Wunsch nach einer intensiveren Partnerschaft. Herr Westermann, Rektor der Robert- Gerwig – Schule sowie Frau Schwinghammer wollten diesen Gedanken in die Tat umsetzen und beantragten gemeinsam mit Frau Tina Bing, stellv. Vorsitzende des Vereines „Viscri incepe“, die dafür nötige finanzielle Unterstützung bei dem europäischen Förderprogramm ERASMUS- Mobilität für Einzelpersonen und Jugendaustausch. Im April kam dann die gute Nachricht- unser Austausch wird gefördert!
Dank ERASMUS konnten nun die 15 rumänischen Jugendlichen, zum ersten Mal nach Deutschland reisen. Sie wurden aufs Herzlichste von den Schülern begrüßt, welche mit ihrem lieben Programm die Gäste entzückten. Herr Esterle in Stellvertretung des Bürgermeisters Herr Gerhard Wipplinger erzählte den Gästen als Willkommensgruß Näheres über die Stadt St. Georgen.
Die rumänischen Schüler nahmen am Deutschunterricht teil, konnten gemeinsam mit den deutschen Jugendlichen in Hauswirtschaft ihr Mittagessen kochen und besichtigten die Praktikumsstelle „ Lorenzhaus“ der Evangelischen Altenhilfe St. Georgen, wo die Jugendlichen Einblicke in die Altenpflege in Deutschland erhielten . Auf der Leitstelle des Deutschen Roten Kreuzes leiteten 2 jugendliche Sanitäter aus St. Georgen die rumänischen Jugendlichen für ihren 2. Erste- Hilfe- Kurs an und sie besichtigten einen modernen Rettungswagen sowie durften in der DRK – Sommerübung mitwirken. Wir verbrachten einen Abend im städtischen Jugendhaus auf die Einladung von Hernn Klaus Knöpfle hin und bekamen neu Ideen für das Jugendhaus in Viscri.
Sie erlebten eine niedliche Musicalaufführung einer Grundschulklasse. Die Gäste zeigten sich begeistert von den jeweiligen Ausstattungen der genannten Einrichtungen, vor allem von dem wertschätzenden Umgang der Lehrkräfte mit ihren Schülern. Das Wochenende erlebten sie mit Ausflügen zu den Wasserfällen in Triberg, der Sommerrodelbahn als etwas ganz Besonderes und so fanden sie guten Kontakt zu den deutschen Jugendlichen.
Einen wunderschönen Nachmittag verbrachten die rumänischen Teilnehmer als Gäste ( jeweils einer!) in den Familien der Schüler der Robert-Gerwig -Schule, wo sie nicht nur erlebten, wie deutsche Familien wohnen, sondern auch zum Abendbrot eingeladen waren. Abends sprudelten die neuen Eindrücke nur so aus den Jugendlichen heraus.
Untergebracht waren wir im Freizeitheim Schlempen mit seiner schönen Anlage bei den geduldigen Inhabern Familie Faulhaber, welche trotz oft nicht eingehaltener Nachtruhe sehr nett waren. Das DRK organisierte unseren täglichen Transfair.
Mit einem deutsch-rumänischen Nachmittag endete der Austausch in der Cafeteria der Robert-Gerwig-Schule: Die Kinder der Grundschule zeigten Tänze und Lieder, die Trachtengruppe spielte traditionelle Glockenmelodien und die rumänischen Jugendlichen zeigten ihre Tänze: „Brasoveanca“, „Invirtita“, „Sarba“ und zum Abschluss mit vielen die „Hora“.
Die rumänischen Jugendlichen danken in erster Linie ERASMUS für die Chance dieser Begegnung, und vor allem Frau Schwinghammer für die ganze Organisation und allen anderen Kollegen der Robert- Gerwig- Schule sowie der Schulleitung und den Schülern, welche sich liebevoll eingebracht haben, ebenso allen genannten Stiftungen und Einrichtungen, welche uns diese wundervolle Austauschwoche ermöglicht haben.
Wir hoffen, dass daraus eine langjährige Partenerschaft entsteht.
Tina Bing
Jugendleiterin DeutschweißkirchVerein „Viscri incepe“