Die Initiative des Kronstädter Jugendforums, am 14. September ein kulturelles Event mit Musik, Tanz, Theater und Literatur in der „Redoute“ aufzuführen, gehört Petra Antonia Sârb. Die Kronstädterin hat ihr erstes Studienjahr der Fremdsprachen (Deutsch-Schwedisch) an der Uni Bukarest hinter sich und war seit Sommeranfang auf der Suche nach einem Ferienjob in ihrer Heimatstadt, ehe sie sich überlegte, im Jugendforum aktiv zu werden.
Das Projekt soll den Titel „Die Stadt zwischen Traum und Gefühl“ tragen und „ein anderes urbanes Gesicht“ Kronstadts ins Scheinwerferlicht bringen. „Jenseits von Hektik, Lärm, Chaos und Arbeit trägt die Stadt auch viel Gefühl in sich“, so Petra Antonia Sârb, die sich in Bukarest, diesem Motto folgend, sehr gut eingelebt hat. Die Aufführung Mitte September soll nicht nur verschiedene Gruppen von Jugendlichen oder Gastmusiker implizieren, sondern auch eine Rahmengeschichte und einen Erzähler haben. Antonia hat bereits die Geschichte erfunden, den Text geschrieben, sich den „Dialog der Künste“ ausgedacht, junge Leute mobilisiert.
Sie koordiniert zurzeit die Proben und sorgt dafür, dass sich möglichst viele Interessenten beteiligen. „Am Anfang haben alle gesagt, sie machen mit, aber dann sind manche abgesprungen“, sagt sie. „Man muss auch damit rechnen, wenn man so etwas plant. Schließlich sind noch Sommerferien. Wenn ich merke, dass die Proben allen Beteiligten Spaß machen, freue ich mich sehr.“ Antonia versucht konstant, diese Art der Zusammenarbeit für die Jugendlichen schmackhaft zu machen: „Es ist wichtig, dass sie nicht nur im Hintergrund arbeiten, und dass am Ende nur das Projekt als Ganzes sichtbar ist. Wenn man nach außen merkt, wie sehr jeder einzelne zum Erfolg beigetragen hat, ist auch jeder Einzelne viel motivierter. Selbstverständlich bin ich allen sehr dankbar!“
Am Projekt nehmen die Theatergruppe „ImPuls“, der junge Jazzmusiker Michael Acker sowie seine Kollegen Ana und Alex Munteanu teil, vielleicht auch Mitglieder des Jugendensembles „Canzonetta“. Spontaneität und Improvisation sollen eine wichtige Rolle spielen, sodass auch Schüler, denen das Jugendforum selbst neu ist, oder Kinder aus den 5.-6. Klassen, mitmachen können.
Antonia wünscht sich, später in der Kulturbranche zu arbeiten. Sie war früher Chefredakteurin der Zeitschrift „Clique“ der Honterus-Schüler und in der Jugendarbeit der Honterusgemeinde aktiv, hat als Kirchenführerin in der Schwarzen Kirche gejobbt und bei „Canzonetta“ von der ersten bis zur zwölften Klasse mitgemacht. „Ich mache auch jetzt noch mit, wenn ich Zeit habe. Diesen Teil von meiner Kindheit und meiner kulturellen Erziehung vermisse ich in Bukarest.“ Antonias Leidenschaft Nummer eins ist aber der zeitgenössische und moderne Tanz: Sie hat als Fünfjährige bei der Lehrerin Iolanda Popescu begonnen, wurde als Fünftklässlerin bereits in die Studentengruppe aufgenommen und hat bis zu ihrem Schulabschluss regelmäßig an Wettbewerben und Festivals teilgenommen – auch als Solistin. Im Tanz hat sie keine Vorbilder: Sie verfolgt die Auftritte möglichst vieler Tänzerinnen, die „diese Mischung von Ballett und modernem Tanz“ vertreten, und lernt von jeder ein wenig. Wichtig ist ihr auch hier das Gefühl, die Lyrik; Sie weiß aber auch, dass Gelenkigkeit, „musikalisches Ohr“ und Ausdauer viel Training erfordern. In Bukarest hält sie Ausschau nach einer Tanzgruppe, die ihren Anforderungen entspricht.