Wenn heute über den Deutschen Wirtschaftsklub Kronstadt (DWK) gesprochen wird, so fällt einem gleichzeitig auch die „Duale Fachschule Kronstadt“ ein. Mit der erfolgreichen Umsetzung dieses für die nachhaltige Weiterentwicklung der rumänischen Wirtschaft so notwendigen Projektes ist Kronstadt zu einem „Vorreiter“, einem „Leuchtturm“ zu einem „Beispiel und auch Signal“ fürs ganze Land geworden, wie es der Botschafter Deutschlands in Bukarest, Cord Meier-Klodt, in seinem Grußwort, am Freitag, dem 17. November, auf der Tagung „Quo vadis Kronstadt“ im Kronstädter „Kronwell“ hervorgehoben hat.
Die Herausforderung und Aufgabe, vor der man nun stehe, sei, so Botschafter Meier-Klodt, dieses Pilotprojekt zu einem landesweiten Netzwerk auszubauen. Erste Schritte sind bereits bemerkbar, der politische Wille sei da, nun müssen die notwendigen gesetzlichen und administrativen Voraussetzungen folgen. Das alles sei ein „sehr umfassendes“ Problem, dessen Lösung einen „langen Atem“ erfordere. Für die duale Ausbildung muss die notwendige Qualität gesichert sein, das Umfeld muss stimmen, die Nachfrage muss da sein, wobei die Eltern verstärkt informiert und angesprochen sein sollten. Die deutsche Botschaft unterstütze voll diese Bemühungen, so dass in einer nahen Zukunft, in Kronstadt eine zweite duale Fachschule (diessmal auch mit einem Internat) folgen könne.
Außer diesem wegweisendem Vorzeigeprojekt, das den aktuellen Erfordernissen auf dem Arbeitsmarkt mit Ausbildung in Berufen wie Facharbeiter an computergesteuerten Maschinen, Werkzeugmechaniker, Elektromechaniker nachkommt, konnte der DWK-Vorsitzende Werner Braun auch weitere Projekte nennen, die mit Jugend und Berufsausbildung in direktem Bezug stehen: Es ist das „Fit 4 Future“ („Bereit für die Zukunft“) benannte Projekt im Ausbildungsbereich, das Kronstädter Elftklässlern ein kurzes Praktikum bei den DWK-Firmen und Partnern ermöglicht, sowie die zwei Auflagen der Berufsinformationskarawanen.
Beide profilieren den DWK als zuverlässigen Partner der Jugendlichen auf dem Wege in eine erfolgreiche Berufskarriere. Und das diese nun auch in der Heimat, in Kronstadt und nicht unbedingt im Ausland in Aussicht gestellt wird, bewiesen die „Made in Braşov“ benannten Ausstellungen – eine weitere DWK-Initiative auf der z.B. das Gestell eines Pkw gezeigt wurde dessen hochwertige Komponenten bereits in Kronstadt hergestellt und geliefert werden, so dass Kronstadt mit Berechtigung hoffen kann, auf dem richtigen Weg zu einer Technologiehochburg zu sein.
Nichts geht aber ohne Menschen, ohne gut ausgebildete Fachkräfte. In diesem Kontext kann auch ein weiteres Projekt des DWK erwähnt werden, das Werner Braun vorstellte. Es handelt sich um die Gründung eines Nachfolgers des ehemaligen Pionierhauses, das „Minitechnicus“ heißen könnte. Da könnte das Interesse für technische Berufe der Kinder geweckt, ein früher Kontakt zu Firmen hergestellt und die Fähigkeiten der Schüler im technischen Bereich gefördert werden.
Der DWK hat sich seit seiner Gründung darüber hinaus auch in Sozialprojekte impliziert (Unterstützung für Schulen, Krankenhäuser, Stiftungen), unterstützt den Kronstädter Sport sowie Umweltschutzinitiativen. Nicht zu vergessen – auch das Kronstädter Oktoberfest geht auf eine DWK-Initiative zurück. Solche Events brauche eine Stadt sowohl für die Lebensqualität als auch als Teil eines Netzwerkes mit den Begegnungen, Konferenzen, Ausstellungen die so eine Massenveranstaltung begleiten, sagte Braun.
Er unterstrich mehrmals an diesem Jubiläum, dass die DWK-Erfolge das Ergebnis einer gut funktionierenden Teamarbeit seien, dass nichts im Alleingang zustande kam, sondern mit der tatkräftigen Unterstützung von Partner wie die Deutsche Botschaft in Bukarest, die Transilvania-Universität, das Unterrichtsministerium, die lokalen Verwaltungsbehörden. „Macht weiter so“ hieß es öfter an diesem Tag. Denn Kronstadt braucht euch.