28 Jahre jung, ehrgeizig und mutig, kreativ und technisch hochbegabt. So könnte man stichwortartig den Kronstädter Jungunternehmer Lorand Mozes, Generaldirektor der Firma „flashnet“, beschreiben. Nachdem er in Budapest an der Technischen Hochschule seine Studien im Bereich Telekommunikation abgeschlossen hatte, war es ihm nicht schwer, in der ungarischen Hauptstadt einen sicheren Arbeitsplatz mit einem schönen Gehalt zu finden. Mozes’ Erfolgsstory beginnt aber erst richtig mit seiner Rückkehr nach Kronstadt.
Er wollte nicht einfach für andere arbeiten, sondern seine eigene Firma gründen und seine Ideen umsetzen, erzählt heute der junge Unternehmer in seinem Büro in einem Neubau im Triaj-Viertel, vor einem Laptop sitzend. „Unsere Firma nutzt hochwertige modernste Komponenten und integriert sie in ein System je nach den gewünschten Anwendungen“, sagt Mozes.
Der bereits als Schüler beim Kronstädter „Aprily Lajos“-Lyzeum von Computern und Datenübermittlung begeisterte Unternehmer, hatte große Pläne in einem Maßstab, die aber hohe Investitionen voraussetzten. Talent, Fleiß und, trotz seines jungen Alters, eine bereits vorhandene praktische Erfahrung, die ihm verschiedene Nebenjobs im Computerbereich gebracht hatten, waren nun von einem Startkapital abhängig. Lorand hatte Glück und Überzeugungskraft bei den richtigen Leuten, die die 2005 gegründete „Flash-net“ aufkauften und förderten.
Mozes ist jetzt zwar nur Minderheitenaktionär bei seiner Firma, hat aber die Möglichkeiten, seine Visionen vorzustellen, bekannt zu machen und auch zu verwirklichen. Die Firma hat heute 28 Mitarbeiter, eine eigene Produktionshalle und vor allem einen Namen, der international bekannt ist.
„Kronstadt ist viel effizienter in der Verwaltung seiner energetischen Infrastruktur geworden und festigt intelligente Grundlagen für die Zukunft“, sagt Anders Axelsson, Vizepräsident des Departments für Handel und Entwicklung von Echelon Corporation, einer der namhaften Partner der Firma „flashnet“, die inzwischen auch offizieller Echolon-Vertreter für Rumänien ist.
Dieses Lob kommt in Zusammenhang mit dem flashnet-Modelprojket „inteliLIGHT“ für Steuerung und Überwachung der öffentlichen Beleuchtung in einem Kronstädter Stadtviertel (Astra). In der Testzeit konnte ein um 28 Prozent gekürzter Energieverbrauch der Straßenbeleuchtung nachgewiesen werden, sowie um rund 40 Prozent geminderte Wartungskosten. Ermöglicht wurde dies, durch die Lösung, die „flashnet“ erarbeitet hat. „inteliLIGHT“ nutzt die existierenden Versorgungsleitungen der einzelnen Leuchten an denen Komponenten angebracht werden, die von einem zentralen Computer gesteuert werden.
So wird eine bedarfsgerechte Beleuchtung ermöglicht je nach Daten die Sensoren messen, wobei verschiedenste Kriterien (Wetter, Verkehrsdichte, eventuelle auftretende Störungen) berücksichtigt werden. Möglich ist nicht nur ein einfaches Ein- und Ausschalten, sondern auch eine variable Licht-intensität („Dimmen“).
Da bei dieser Lösung das Versorgungsnetz nicht jedes mal ein- und ausgeschaltet wird, sondern ständig unter Spannung bleibt, ist das Feld offen auch für viele andere Zusatzanwendungen: Videoüberwachung, Ampelsteuerung, mobiler Internetzugang, Mobiltelefonie, das Anbringen für Ein- und Ausspeisestationen für Elektromobile. Ähnliche Projekte führt „flashnet“ auch in Budapest und Wien durch, Aufträge gibt es bereits z. B. aus Saudiarabien. Zu dem Deutschen Wirtschaftsklub Kronstadt gibt es gute Kontakte, um dieses Projekt lokalen Partnern auch in Deutschland anzubieten.
In Kronstadt arbeitet „flashnet“ auch an anderen Vorhaben, wie „Smart Grid“ (zu deutsch „Intelligentes Netz“), was vereinfacht als das „Internet der Energie“ bezeichnet werden kann. Über die Stromleitung können Daten betreffend Stromverbrauch beidseitig sehr schnell zwischen Stromverteiler und Endverbraucher übermittelt werden. In der Kronstädter Inneren Stadt ist das Projekt bereits im Falle der rund 4000 Haushalte funktional.
Bei der Firma arbeitet und forscht man (z.B. an gemeinsamen Projekten mit der Transilvania-Hochschule) auch im Bereich des Handy-Netzes und der kostenlosen Internetzugangsmöglichkeiten im Stadtgebiet. Es sind erste aber nicht zögerliche Schritte für eine „digitale Stadt“ der nicht zu fernen Zukunft.
Nun folgt für Lorand Mozes und „flashnet“ eine weitere Voraussetzung um die Erfolge auszubauen, denn Begabung, Technik und Geld müssen ergänzt werden von der Bereitschaft der Lokalbehörden, solche innovative, ökonomische und umweltfreundliche Lösungen auch anzuwenden.
Mit der Stadtverwaltung wurde ein Vertrag abgeschlossen, „inteliLight“ auf das ganze Stadtgebiet, bei allen 18.000 Leuchten der Straßenbeleuchtung, einzusetzen. Die dafür benötigten Kosten könnten in zwei bis vier Jahren abgeschrieben werden.