Schon seit einigen Wochen sind die Kirchenglieder der Kronstädter Honterusgemeinde in Besitz des Kalenders für das bevorstehende Jahr 2024 gekommen, und hatten somit Zeit, sich diesem zu widmen, die vorhandenen Ansichten der Kirche, Innenansichten, Ausstattungen, und die kirchlichen Informationen des nächsten Jahres zu studieren. So wie auch in den vorangegangenen Jahren gestaltet sich auch diese Ausgabe des Kalenders als ein Dokument durch die von Bela Benedek gebotenen Bilder, dem gesicherten Farbdruck in der Honterus-Druckerei von Hermannstadt, ein Konzept das Stadtpfarrer Christian Plajer, Dr. Franz-Thomas Ziegler, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit, zu verdanken ist.
Ausgehend von dem Bibeltext „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“ (1 Korinther 16,14) betont einleitend Stadtpfarrer Christian Plajer: „Hier geht es nicht um den zu Liebenden oder um das und die zu Liebende(n). Und es geht nicht um Gott. Ja, Sie haben richtig gelesen! Es geht nicht um Gott, sondern es geht um mich. Gott geht es um mich, es geht ihm um mein Leben, um meine Existenz. Also nicht Gott steht im Mittelpunkt, nicht dieses maßlose ‚Alles‘, das zu lieben uns die Jahreslosung zuzumuten scheint, sondern ICH stehe im Mittelpunkt. Weil Gott mich in den Mittelpunkt gestellt hat und ich für ihn der Mittelpunkt bleibe. Und was das Hier und Jetzt für mich bedeutet, jeden Tag aufs Neue: Hoffnung. Darum: Alles, was Ihr tut, geschehe, in ...Hoffnung.“
Die jeweiligen Bibelworte für den betreffenden Monat bieten Gedankenanstöße, sind ansprechend und begleiten einen in jeweiliger Zeitspanne. Strukturiert ist der Kalender, indem für jeden Monat zwei Seiten gedacht sind. Eine Ansicht in Großformat bietet beispielsweise im Januar einen Blick von der Orgelempore auf den Altar und enthält den Bibeltext. Dieser kommt von Markus 2, 22 „Junger Wein gehört in neue Schläuche“. Das zweite Blatt bietet drei Ansichten, eine von dem Zifferblatt der Turmuhr, dem Abendmahlkelch und der Abendmahlkanne aus dem Kirchenschatz und Honterus mit dem auf die Schule gerichteten Finger. Die Kalenderdaten bieten die kirchlichen und die staatlichen Feiertage an. Im nächsten Monat erhält man einen bildlichen Einblick in den Gernot-Nussbächer-Leseraum. Im Februar wird der Betrachter auf den Beginn der Passionszeit und die Veranstaltungen zum Weltgebetstag aufmerksam gemacht. „Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier“ ist der Bibeltext für März, wo auf dem Hintergrund der Dächer die Schwarze Kirche abgebildet ist, und Ende des Monates, am 31. März der Gottesdienst zum Ostersonntag stattfindet.
Besonders ansprechend ist die Ansicht des Taufbeckens aber auch weitere Innenansichten aus der Kirche . Im Mai ist die Bilddokumentation dem Marienwandbild in Details gewidmet, wobei die Spruch betont „Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich“. Hingewiesen wird auf Christi Himmelfahrt ( 9. Mai), aber auch auf den Orthodoxen Ostersonntag (5.Mai). Weitere Kunstfotos bieten sowohl im Juni als auch im Juli Innenansichten aus der Schwarzen Kirche, wobei die historischen Grabplatten besonderes detailliert zu sehen sind. Vermittels der von Bela Benedek gebotenen Bildern wird man auch in den Geschenkeladen Inspiratio am Honterushof gegenüber dem Haupteingang zur Schwarzen Kirche eingeführt, der längst zu den bekannten Anlaufstellen in der Stadt gehört, wo im Obergeschoß auch immer wieder Kunstausstellungen organisiert werden.
Auf dem Hintergrund, wo der Altar der Schwarzen Kirche zu sehen ist, wird im September der Bibeltext „Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der HERR, und nicht auch ein Gott, der ferne ist?“ (Jeremia 23,23) geboten. Außenansichten der Schwarzen Kirche mit restaurierten Details hat der Fotograf am Gebäude des Honterus-Nationalkolleg festgehalten, sie sind in den Bildtafeln für September und Oktober dargestellt. Besonders ansprechend ist die Abbildung der großen Glocke, da nur wenige Eingeweihte das Glück und den Vorzug hatten, diese aus nächster Nähe zu betrachten. Dazu gehören auch ehemalige Schüler der Honterusschule, die in den fünfziger und sechziger Jahren am Ziehen der Seile für das Glockengeläute beteiligt waren. Abgeschlossen wird die Reihe der Innenansichten mit Blicken auf die Buchholzorgel auf der Orgelempore und der Abbildung der Repser Orgel. Der gesamte Kalender bietet somit den Mitgliedern der Honterusgemeinde und nicht nur diesen, Aufklärung über die innere Gestaltung der Kirche, Details über die außen vorgenommenen Restaurierungsarbeiten sowie Informationen über kirchliche Feiertage und Veranstaltungen. Somit ist den Gestaltern dieses neusten Kalenders volle Anerkennung auszusprechen, der sich auch der Dank der Besitzer dieser Dokumentation anschließt.