Vergangenes Jahr noch war mir die Freude vergönnt, den bekannten Volkskundler, Kunstsammler und Heimatforscher Horst Klusch auf einer Festversammlung des Kronstädter Ethnographiemuseums, zu dessen geschätzten Mitarbeitern und Freunden er gehörte, zu begrüßen. Er war auch ein Freund und gelegentlicher Mitarbeiter unserer Wochenschrift, beteiligte sich an von dieser organisierten Rundtischgespräche zur Heimatkundeforschung. Nun erreichte uns die Nachricht von seinem vor Weihnachten erfolgten Tod, wobei es ihm vergönnt war das 87. Lebensjahr zu erreichen.
Einige seiner veröffentlichten Bücher: „Siebenbürgische Töpferkunst“ (Bukarest 1980), „Siebenbürgische Goldschmiedekunst“ (1988), „Volkstrachten aus dem Hermannstädter Kreis“, das 1978 und in einer zweiten Auflage 1980 erschienen ist, und das er gemeinsam mit Ilie Moise herausbrachte, „Zur Ansiedlung der Siebenbürger Sachsen“, zählen zu seinen wichtigsten Arbeiten. Auch zählte er zu den konstanten Mitarbeitern der Fachschrift „Forschungen zur Volks- und Landeskunde“. Für sein Schaffen wurde ihm 2012 der „Beatrix und Hans-Christian-Habermann-Preis“ verliehen. Ein Jahr darauf beschloss der Stadtrat von Hermannstadt, ihn zum Ehrenbürger der Stadt zu ernennen, wobei ihm die Ehrenurkunde vom damaligen Bürgermeister der Stadt und heutigen Staatspräsidenten Klaus Johannis ausgehändigt wurde.
Geboren wurde Horst Klusch am 12. Mai 1927. Ab 1959 lebte er mit seiner Gattin Hildegard in Hermannstadt, wo er sich seinen Forschungen und der Sammlertätigkeit auch nach seinem Rentenantritt widmete. Er studierte Physik und Chemie. Anfangs war er im Unterrichtswesen als Lehrer und Schuldirektor tätig. Von ihm ging, gemeinsam mit Herbert Hoffmann und Cornel Irimie, die Initiative zur Gründung des Töpfermarktes in der Stadt am Zibin aus, dessen erste Auflage 1968 organisiert worden ist und bis zur Zeit jedes Jahr stattfindet. Horst Klusch wurde auch mit öffentlichen Aufgaben im Kulturbereich beauftragt, war Begründer des Dorfmuseums in Michelsberg und eines Textilmuseums in Heltau.
Horst Klusch war in den Reihen der Volkskundler eine bekannte Persönlichkeit, hat vielen jungen Museologen und Ethnographen wichtige Anleitungen für ihre Tätigkeit geboten. Er gehörte zu den Mitveranstaltern der auf der Hohen Rinne und in Hermannstadt organisierten internationalen Symposien über die Keramik des Landes und machte diese somit weit bekannt. Klusch war auch Berater des rumänischen Kulturministeriums im Bereich sächsische Volkskunde und Keramik, wie auch stellvertretender Chefredakteur der Jahresschrift „Studii şi comunicări de etnologie“ (Studien und ethnologische Mitteilungen) der Rumänischen Akademie.