Die erste Ausgabe der „Karpatenrundschau“ erschien vor 55 Jahren, am 1. März 1968, und wird seither unseren Lesern zugestellt. Praktisch ging es dabei um einen Neuanfang, da diese die 12 jährige Tradition der „Volkszeitung“ fortsetzte deren erste Ausgabe am 30. Mai 1957 als deutschsprachige Regionalpublikation erschienen war. Diese richtete sich an die deutschsprachigen Leser aus der ehemaligen Region Stalin, wie diese bis 1960 benannt worden war, und umfaßte die bis zu dieser Zeit gehörenden weiten Fläche bestehend aus mehrerer Rayons bis Hermannstadt, Mediasch, Schäßburg, Covasna. Deren letzte Ausgabe erschien am 18. Februar 1968.
Nach nur einem Dutzend Tagen in denen die neue Publikation inhaltlich und strukturell, zum Teil auch von einem neuen und erweiterten Redaktionkollektiv gestaltet wurde, erschien diese als Wochenschrift für Gesellschaft, Kultur und Politik . Es war der Zeitpunkt als auch die administrative Landesgestaltung in Kreisgebiete von den ehemaligen 16 Regionen, umgewandelt worden ist. Die 16 Seiten umfassende neue Publikation richtete sich inhaltlich an alle deutschsprachigen Leser des Landes, gleich in welchen Gebieten diese ihren Wohnsitz hatten. Die Seiten wurden thematisch gestaltet, bezogen sich auf Kultur, Unterricht, Heimatkunde, Politik und Auslandsgeschehen, Forschung und Wissenschaft, Literatur und Kunst, Freizeit, Reportagen. Die erste Ausgabe die am 1. März 1968, in 16 Seiten erschienen ist und bis 1974 die gleiche Seitenanzahl umfaßte, wurde durch den Gruß des Redaktionsteams an die Leser eingeleitet in dem, es heißt, die KR wird bestrebt sein, nicht nur die Siebenbürger und Banater vielseitig zu informieren und zu beraten, sondern auch die Wünsche und Forderungen unterschiedlicher Leserkreise des ganzen Landes zu berücksichtigen. Mit dem Porträt des ersten ausländischen Gastes, der polnischen Sängerin Urszula Sipinska, der Preisträgerin der in Kronstadt stattgefundenen ersten Auflage des Internationalen Schlagerfestivals „Goldener Hirsch“ ist die Erstausgabe illustriert. Namhafte Persönlichkeiten begrüßten das Erscheinen der KR u.a. Georg Scherg, Norbert Petri, Franz Storch, Akademiker Alexandru Philippide, Dr. Johann Wolf. Wegen wirtschaftlichen Sparmaßnahmen konnte die KR ab 10. Mai 1974 nur noch in acht Seiten bis zur politischen Wende von 1989 und auch anschließend bis zur Fusion mit der „Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien“ am 1. Januar 1996 erscheinen. Besonderes schwierig war die Sicherung der weiteren Existenz und des Erscheinens unserer Wochenschrift nach der politischen Wende, ausschließlich vom wirtschaftlichen Standpunkt bis die Finanzierung durch Kulturministerium und anschließend Landesforum gesichert wurden. Benötigt wurden auch neue Mitarbeiter, der Rückgang der Leserschaft durch die massive Auswanderung hatte zu dem Schritt geführt. Die Redaktionsmitglieder der KR, die seit der Fusion nur noch in vier Seiten erscheinen kann, und auch Mitarbeiter der ADZ geworden sind, setzen die Existenz und Tradition der Wochenschrift fort, bauen auf weitere Unterstützung, auf Mitarbeiter und den treuen Lesern.