Bekannt ist der Kronstädter Historiker und Archivar Gernot Nussbächer (1939 - 2018) besonders als bester Kenner des Schaffens und Lebens des Reformators, Schulmannes, Buchdruckers und Humanisten Johannes Honterus, der als solcher in die Geschichtsschreibung eingegangen ist. Immer wieder wartete Nussbächer mit neuen Erkenntnissen über Johannes Honterus auf, veröffentlichte Studien und Bücher, die dessen Persönlichkeit und die Bedeutung seines Schaffens in das richtige Licht stellten. Zahlreiche seiner neusten Erkenntnisse über Honterus erschienen in unserer Wochenschrift. Nun erschienen im Kronstädter Aldus Verlag zwei Neuauflagen über Leben und Werk in Wort und Bild über Johannes Honterus deren Autor Gernot Nussbächer ist, die von Bernhard Heigl und Thomas [indilariu herausgebracht wurden. Die deutsche Fassung ist die 5. Auflage, die rumänische Variante ist die 3. dieses Werkes. Beide wurden überarbeitet und mit geringfügigen Korrekturen gegenüber vergangener Fassungen veröffentlicht. Diese Neuauflagen erschienen mit der finanziellen Unterstützung des Departements für Interethnische Beziehungen im Generalsekretariat der Regierung Rumäniens vermittels des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien und dem Deutschen Ortsforum Kronstadt im Jahre 2020. Sowohl diese als auch weitere herausgebrachte Bücher mit dieser finanziellen Unterstützung genannten Departements sind als Gratisexemplare in der Geschäftsstelle des Kronstädter Forums erhältlich. Die erste Fassung der monographischen Arbeit von Gernot Nussbächer erschien 1973 im Bukarester Kriterion Verlag. Diese umfasste das Ergebnis mühevoller Forschungsarbeit des Autors über das Leben und Schaffen von Johannes Honterus. Der damals erschienene Band erregte Aufsehen nicht nur im Rahmen der Geschichtsforschung und unter Historikern, sondern auch bei den an Geschichte interessierten Lesern, die so mit dem Werk dieses bedeutendsten Kronstädter Sohnes Bekanntschaft machten. Seither erschienen weitere Auflagen dieses Bandes. Der vorliegende Band wurde im Archiv der Honterusgemeinde vorbereitet und zeichnet sich durch seinen chronologischen Aufbau aus, wobei auf alle Aspekte eingegangen wird, mit denen sich Gernot Nussbächer Zeit seines Lebens befasst hat. Bekanntlich waren sämtliche bisherige Auflagen des Buches schnell vergriffen, so dass sicher auch die vorliegende das besondere Interesse der Leserschaft erwecken wird. Außer dem Vorwort der Herausgeber umfasst der vorliegende Band auch das Vorwort zur 4. Auflage, das Gernot Nussbächer 1998 verfasst hatte. Gewidmet war diese dem 450. Jahrestag seit dem Tod des siebenbürgischen Humanisten und Reformators der Siebenbürger Sachsen, Johannes Honterus . Alle Auflagen bezogen sich nicht nur strikt auf das Leben und Schaffen von Honterus, sondern auch auf die Geschichte der Stadt unter der Zinne, in der er geboren wurde, auf deren wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung, auf deren organisatorische Gestaltung und das Zusammenleben mit den anderen Völkerschaften. Eine reiche Illustration und ein Literaturanhang ergänzen den 150 Seiten umfassenden Band. Gernot Nussbächer hat eine ausführliche, wissenschaftliche Vorstellung der Werke Johannes Honterus vorgenommen, was Forschern besonderes nützlich ist. Vermerkt werden die Auflagen von Honterus’ lateinischer Grammatik, seiner Weltbeschreibung, die erstmalig 1530 in Krakau erschienen ist, sowie die Titel seiner anderen Veröffentlichungen und Drucke. Geboten wird auch eine Übersicht der ältesten Druckereien auf dem heutigen Gebiet Rumäniens sowie deren Buchproduktion im 16. Jahrhundert. An erster Stelle steht diesbezüglich die Druckerei von Târgovi{te (1508 - 1558), in der sechs Drucke erschienen sind. So wie auch die deutsche Fassung ist die dritte rumänische überarbeitete Neuauflage gleichen Inhaltes von besonderes Bedeutung, damit die Mehrheitsbevölkerung und die Historiker eine Einsicht in das Schaffen dieses bedeutendsten Kronstädters gewinnen, zumal der Reformator Johannes Honterus zu den größten Humanisten Europas zählt. Die Übersetzung aus dem Deutschen ins Rumänische wurde von Gernot Nussbächer und Mircea Cornescu vorgenommen, einige Übersetzungen stammen auch von Valeria C˛liman und Maria Holban. Beide Fassungen, bei denen auch die drucktechnische Gestaltung besonderes hervorzuheben ist, sollten den Geschichtslehrern dienen, um Schüler mit der Vergangenheit der Stadt, Siebenbürgens und dieses bedeutenden Gelehrten bestens vertraut zu machen. Anerkennung finden auch die beiden Herausgeber Bernhard Heigl und Thomas [indilariu, die sich dieser Aufgabe angenommen haben und Gernot Nussbächer dadurch ein weiteres bleibendes Denkmal setzen.