Sicher waren die Empfänger beim Erhalt der vor Ostern zugesandten Ausgabe des Gemeindebriefes, der unter dem Titel „Lebensräume in der Honterusgemeinde“ seit einigen Jahren erscheint, von dessen neuer grafischen und inhaltlichen Gestaltung und der größeren Seitenzahl angenehm überrascht. Die Redaktion hat ab dieser Ausgabe (Nr.34) Frank-Thomas Ziegler, Leiter des Bereichs „Schwarze Kirche und Öffentlichkeitsarbeit“ übernommen, nach Jahren, in denen Anca Tudose dafür zuständig war. Stadtpfarrer Christian Plajer betont in seinem Leitwort: „Im Jahr 2017 befindet sich unsere Gemeinde in voller Bewegung. Wir feiern großes Reformationsjubiläum. Dabei besinnen wir uns auf das Evangelisch im Hier und Jetzt. Wir bereiten große Feste vor. Auch arbeiten wir daran, die Gemeindeverwaltung auf neue Beine zu stellen, damit das Wesentliche als Kirchengemeinde besser zum Tragen kommt. An mehreren Punkten der Schwarzen Kirche und des Honterus-Hofs, wo das Herz unserer Gemeinde schlägt, laufen große Renovierungsprojekte. Und auch die ‘Lebensräume’ wurden überdacht“. Es werden darin neue Akzente gesetzt, jedes Heft wird einem anderen Thema gewidmet sein. Die aufliegende Ausgabe ist der historischen Reformation gewidmet. Zudem soll der Gemeindebrief ein Ort für den Dialog und die Verständigung zwischen Pfarrern und Gemeindegliedern werden. „Zukunftsweisend“ sieht Stadtpfarrer Christian Plajer als wesentlich für die Kirchengemeinde, die Lebendigkeit der Glaubensgemeinschaft. Im Inhalt dieser Ausgabe, die 58 Seiten umfasst – 20 mehr als die Vorangegangene -, sind zahlreiche Berichte, Informationen, Interviews, Beiträge der Mitarbeiter und Bereichsleiter des Pfarramtes, Selbstvorstellungen der neuen Mitarbeiter, Texte auch in rumänischer Sprache enthalten.
Frank-Thomas Ziegler geht auf die Bedeutung Luthers, der den Anstoß zur Reformation gab, ein. Er war zu der Einsicht gekommen, „dass es ein Leben ohne Sünde nicht geben könne“ wie der Autor in seinem Beitrag bezüglich des roten Fadens der Reformation unterstreicht. Agnes Ziegler erklärt, was die Reformation für Johannes Honterus bedeutete, und bezieht sich auf eine Studie des Kirchenhistorikers Zoltan Csepregi bezüglich der Auslegung des Ausdrucks „reformatio“ zu der Zeit. Gleiche Autorin geht auch der Frage nach, ob es in Kronstadt einen Bildersturm gab. Aufklärung aus unterschiedlichen Bereichen erhält man auch in den drei in dieser Ausgabe veröffentlichten Interviews, die Frank-Thomas Ziegler geführt hat. Pfarrer Wolfgang Arvay, Vorsitzender des Jugendwerks der Evangelischen Kirche Rumäniens (EKR), geht in seinen Antworten auf Inhalte des Augsburger Bekenntnisses ein, die in der Vermittlungstätigkeit des Jugendwerks weitergegeben werden können. Christiane Lorenz bezieht sich auf die diakonische Tätigkeit, wobei sie betont, „wenn wir aus unserem Glauben heraus Gutes tun, anderen helfen, Menschen wiederaufrichten, dann wird darin Gottes Liebe zu uns sichtbar“. Unternehmerin Sidonia Barbu ist sehr offen in ihren Antworten und weist auch auf schwierige Ereignisse in ihrem Leben hin. „Evangelisch zu sein bedeutet für mich auch Gemeinschaft. Ich bin immer gerne bei den Zusammenkünften der Gemeinde dabei und weil ich daran glaube, dass es sehr wichtig ist, dass wir für einander da sind, helfe ich auch immer, wenn es Bedarf gibt“ betont sie, was beispielgebend auch für andere sein könnte. Thomas [indilariu stellt Quellen im Archiv der Honterusgemeinde zum Reformationsjubiläum vor.
Zuständig für die Immobilien klärt Richard Sterner die Gemeindeglieder über die Reparaturen am Dachstuhl der Schwarzen Kirche und wie die neue Heizung der Kirche gestaltet werden könnte, auf. Über den neuen Verkaufsstand informiert Frank-Thomas Ziegler. Als neue Mitarbeiter im Pfarramt der Honterusgemeinde stellen sich Andrea Miron als Assistentin, Liana Müller als Chefbuchhalterin und Küster Andreas-Mihai Barbu vor. Die zahlreichen Informationen zu stattgefundenen oder geplanten Veranstaltungen, laut dem „Besonderen Kalender“ für die Monate April – September, die gut durchdachte Bildinformation bieten dem Leser als Mitglied der Kirchengemeinde und nicht nur diesem, Aufschluss über die Vielfalt des geistlichen Lebens. Somit sind die nächsten Ausgaben der „Lebensräume“ mindestens mit gleichem Interesse zu erwarten.
Dieter Drotleff